HSG vertraut Ronny Rogawska

Erstmals arbeitet der 41-jährige Däne als Cheftrainer. Am Samstag geht es im Kampf um den Klassenerhalt gegen Nettelstedt-Lübbecke.

Düsseldorf. Es geht um alles, aber richtig nervös sei er noch nicht. "Aber das kommt bestimmt noch", erklärte Ronny Rogawska. Als Interimstrainer der HSG angetreten, ist der Däne mit Beginn des Kurztrainingslagers des Handball-Bundesligisten zum Cheftrainer befördert worden.

"Wir haben Vertrauen zu ihm. Nach langen Gesprächen haben wir uns für diese interne Lösung entscheiden", erklärte HSG-Manager Frank Flatten, der sich selbst mehrere Trainingseinheiten angesehen hat und überzeugt ist von den Qualitäten Rogawskas.

Der 41-Jährige bedankt sich artig, weiß aber auch um den Druck, den die HSG in den kommenden Spielen haben wird. Es geht um das Überleben in der Bundesliga.

Rogawska ist ein Urgestein der HSG. Seit 1999 ist er in Düsseldorf, wirkte bis 2002 als Spieler, war dann Co-Trainer der Ersten und auch Verantwortlicher der zweiten Mannschaft. Noch hat er kein Bundesliga-Spiel als Trainer absolviert.

Deshalb will er auch nicht alles umstellen, was der beurlaubte Goran Suton mit der Mannschaft in den vergangenen acht Monaten taktisch einstudiert hat. "Natürlich wird es kleine Änderungen geben. Aber an der Grundausrichtung halten wird fest", sagt Rogawska auch mit Blick auf die kurze Zeitspanne, die ihm seit der Entlassung von Suton vor rund zwei Wochen geblieben ist.

Im Trainingslager wurde Kraft aufgetankt und überwiegend in Kleingruppen gearbeitet. "Dass die Mannschaft das Potenzial hat, um mitzuhalten, hat sie in dieser Saison oft genug gezeigt", sagt der dänische Trainer. "Aber die Spieler haben sich auch immer wieder mit Niederlagen und Punktverlusten für leichte Fehler und völlig überflüssige Ballverluste selbst bestraft."

Die Konzentration auf das Wesentliche soll im Vordergrund stehen. Engagierte und sehr aggressive Abwehrarbeit muss der Schlüssel zum Erfolg gegen einen Gegner sein, der einen sehr gut besetzten Kader hat. Michal Jurecki ist einer der Stars aus Lübbecke, "wo ein sehr moderner und athletischer Handball gespielt wird", erklärte Rogawska, der sich den Gegner im Videostudium ganz genau angesehen hat.

"Wir müssen ihnen mit unserem Spiel den Schneid abkaufen." Dabei sollen Rogawkas Spieler genau darauf achten, dass sie den "schmalen Grat" zwischen aggressivem und unfairem Spiel nicht überschreiten dürfen.

Die Mannschaft sei zusammengerückt, sagen Flatten und Rogawska unisono. Die Stimmung ist bestens, und ein Sieg wäre genau das richtige Signal, doch noch den Klassenerhalt zu packen. "Zunächst gehe ich davon aus, dass wir das Minimalziel Relegationsplatz erreichen", sagt der HSG Manager. Und auch Frank Flatten scheint noch nicht nervös zu sein.