HSG: Zum Siegen verdammt

Beim Spiel in Wetzlar geht es um die letzte Chance.

"Ich bin enttäuscht und verbittert." Goran Sutons Gefühlslage nach der Niederlage in Hannover-Burgdorf war bezeichnend. Wieder einmal hatten seine Bundesliga-Handballer der HSG Düsseldorf ein Schlüsselspiel im Kampf um den Klassenerhalt denkbar knapp verloren.

Flügelspieler Marcel Wernicke scheiterte kurz vor Spielende beim Versuch, den Ausgleich zu erzielen. Fast mit dem Schlusspfiff gelang Burgdorf das 28:26. Vor dem Spiel in Wetzlar am Samstag (19Uhr) steht die HSG nun unter Zugzwang.

Als Tabellenvorletzter hat Sutons Mannschaft bereits drei Punkte Rückstand zum Relegationsplatz. Das Team, das in dieser Saison erst viermal gewonnen hat, ist zum Siegen verdammt. Angesichts von nur noch neun ausstehenden Spielen sind Erfolgserlebnisse überlebenswichtig geworden.

Wetzlar liegt in der Tabelle im unteren gesicherten Mittelfeld. Als Tabellendreizehnter zählt Wetzlar aber zu den Mannschaften, mit der die HSG eigentlich mithalten müsste. "Wir müssen in Wetzlar unbedingt mehr holen, als gegen Hannover", fordert Suton. Der Trainer steht mächtig unter Druck, auch wenn Manager Frank Flatten ausdrücklich dementiert, dass es bei der HSG eine Trainersdiskussion gibt. Auch nach sechs Niederlagen in Serie nicht.

Flatten unterstrich, dass sich die Mannschaft durch "individuelle Fehler" immer wieder um den verdienten Lohn ihrer Mühen bringe. "Mein Eindruck ist, dass der Trainer die Mannschaft weiter erreicht". Das vorhandene Geld will der umtriebige Manager im Saisonfinale in einen neuen Spieler investieren. Schon nach dem Spiel in Wetzlar könnte Flatten den neuen Mann präsentieren, der nach eigenem Bekunden "seit drei Wochen unter intensiver Beobachtung steht. Wenn der Spieler fit ist, holen wir ihn". Bei dem Akteur handelt es sich um einen ehemaligen Bundesligaprofi.

Berechtigte Hoffnung, dass es am Samstag nach der langen Durststrecke endlich wieder zu einem Sieg für die HSG reicht, macht der Blick auf das Hinspiel. Damals gewann die HSG in eigener Halle mit 30:29. Doch auch gegen Hannover blieben Michael Hegemann und seine Mitspieler im ersten Aufeinandertreffen Sieger, um dann im Rückspiel zu unterliegen. Auch in Hannover war ein Sieg der Düsseldorfer fest eingeplant. Noch eine Niederlage könnte die HSG nur schwer verkraften. Flatten: "Wir können in Wetzlar gewinnen. Und auch gegen Balingen und Dormagen Punkte holen. Wenn uns das nicht gelingt, wird der Puffer allmählich immer kleiner." Aber daran will der Manager vor dem Samstag-spiel keinen Gedanken verschwenden. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wie der Rückhalt für HSG-Trainer Goran Suton.