HSG verliert das rettende Ufer aus den Augen
Unerklärliche Abspielfehler und vergebene Torchancen sorgen für ein 28:33 in Wetzlar.
Düsseldorf. Die Forderung von Trainer und Manager konnten die Spieler erneut nicht umsetzen. Aus den vier erhofften und mindestens zwei kalkulierten Punkten, die in Hannover und Wetzlar für die HSG Düsseldorf im Kampf gegen den Abstieg herausspringen sollten, ist nichts geworden. Der Handball-Bundesligist stand auch am Samstag in Hessen nach der 28:33-Niederlage bei der HSGWetzlar wieder einmal mit leeren Händen da.
Acht Spiele stehen noch aus, wobei das Kaliber der meisten Gegner nicht dafür spricht, dass noch viele Punkte, den Weg zum rettenden Ufer für die abstiegsbedrohte HSG ebnen werden. Falls auch der TSV Dormagen weiter so erfolglos spielt, könnte es im letzten Saisonspiel noch zur Entscheidung um einen Platz im Relegationsspiel gegen den drittbesten Zweitligisten kommen.
Eine Minute vor der Halbzeit hatte es aus Sicht der HSG noch ganz gut ausgesehen. Nach einer bis dahin starken kämpferischen Vorstellung hatte die HSG auf 11:12 verkürzen können. Ein kurzer Blackout mit drei Gegentoren in Folge raubte den Gästen aber nicht die Moral. Nach vier Minuten in der zweiten Hälfte stand es dann bereits 19:13, und das Spiel schien gelaufen. Doch Florian von Gruchalla warf den 20:20-Ausgleich (42.) und nährte die Hoffnungen der 50 mitgereisten Fans.
Doch statt die Wende in dieser Begegnung zu schaffen, brachten unerklärliche Abspielfehler und überhastete Offensivaktionen die HSG-Spielern in arge Nöte. Zwar zeigten sich die Gastgeber auch nicht von ihrer Schokoladenseite, und auch Matthias Puhle im HSG-Tor gelangen einige starke Paraden. Aber dennoch zogen die Gastgeber in der Schlussphase unaufhaltsam davon.
So war die Niederlage erneut nicht unverdient, wie es Düsseldorfs Trainer Goran Suton erklärte. "Wir sind zwar immer wieder herangekommen, konnten das Spiel aber nicht drehen." Vor allem auf die technischen Fehler und die vergebenen Chancen führte Suton die Niederlage zurück.
Auch Manager Frank Flatten zeigte sich enttäuscht vom Ergebnis und tat schon einen düsteren Blick in die Zukunft. "Wir müssen uns zwangsläufig auch mit der 2. Bundesliga beschäftigen", sagte Flatten. "Auch wenn wir noch aus eigener Kraft den Klassenhalt realisieren können." Deshalb wollte der Manager die 60aufreibenden Minuten erst einmal sacken lassen. Ein Aufgeben käme für ihn aber ebenso wenig wie für den Trainer in Frage. Auf eine Überraschung gegen Kiel, Hamburg oder die Rhein-Neckar Löwen baut bei der HSG aber niemand (mehr).