Strikter Sparkurs bei der HSG
Die Abgänge beim Zweitligisten häufen sich. Der Bundesliga-Wiederaufstieg wird kommende Saison kein Thema sein.
Düsseldorf. Die Qualifikation für die eingleisige 2. Handball-Bundesliga ist für die HSG Düsseldorf perfekt — begleitet von einem strikten Sparkurs, der zur Saison 2011/2012 eingeschlagen wird. Der Einbruch bei den Zuschauerzahlen in der Heimspielstätte Castello Reisholz — 1135 durchschnittlich pro Spiel — und der Wegfall des Sponsors Burgwächter zwingen den ehemaligen Erstligisten zu einschneidenden Maßnahmen.
Daniel Brack, Valdas Novickis, Marcel Wernicke (Rheinhausen) Florian von Gruchalla, Patrick Fölser (SG Westwien), Matthias Puhle (Balingen) und David Hansen werden den Verein verlassen. Ebenso wird der bis 2013 laufende Vertrag mit Sportdirektor Daniel Stephan zum Saisonende aus finanziellen Gründen aufgelöst.
„Aufgrund der Neuausrichtung des Vereines wird es einen Umbruch geben müssen, dem wir uns stellen werden. Das Abenteuer der eingleisigen 2. Bundesliga werden wir mit einer deutlich jüngeren Mannschaft angehen. Mit Spieler, die Entwicklungspotenzial für sich und unseren Verein sehen“, sagt Manager und Präsident Frank Flatten. Während Daniel Brack bereits Offerten anderer Vereine vorliegen habe, könne Valdas Novickis aus finanziellen Gründen derzeit kein Angebot unterbreitet werden, so Flatten.
Die von Flatten angekündigte Neuausrichtung wird auch sportliche Folgen haben. Ein Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse scheint damit in weite Ferne gerückt. Denn ein Aufstieg ist mit einem Etat von 750 000 Euro nicht zu leisten. Sponsoren haben aber auch im Fall des Verbleibes in der 2. Bundesliga angekündigt, dass sie ihr Engagement kürzen oder sogar auslaufen lassen. Allein deshalb ist die HSG Düsseldorf gezwungen, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Aber auch dort gibt es mit von Gruchalla und Hansen Abgänge.
Zu hören war, dass die HSG plant, die Geschäftsstelle an der Regerstraße in Benrath aus Kostengründen zu schließen und nach Moers, dem Wohnsitz von Frank Flatten zu verlegen.
