Dartturnier in Düsseldorf Riesen-Party mit der Weltelite
Am Freitag beginnen die European Darts Open in Maritim Hotel am Flughafen. Für die vielen Fans ist es eine Riesensause, für die Spieler eines der beliebtesten Turniere.
Düsseldorf. Wenn deutsches Publikum Sportler aus den Niederlanden oder England feiert, dann handelt es sich in den seltensten Fällen um ein Fußballspiel, das sich die jubelnde Masse anschaut. In dieser Hinsicht sind Dartturniere etwas Besonderes. Hier wird gefeiert, getrunken, gesungen. Ganz egal, ob es ein 18 Jahre alter Nachwuchsspieler aus Deutschland oder ein Weltmeister aus Schottland ist, der seine Steel Darts aus 2,37 Metern Entfernung in die aus Sisalfasern bestehende Scheibe donnert.
Von Freitag bis Sonntag trifft sich die Weltelite der Pfeilewerfer wieder einmal im Maritim Hotel am Düsseldorfer Flughafen zu den European Darts Open. Aus dem Kneipensport ist in den vergangenen Jahren ein fernsehtaugliches Massenereignis geworden — der Spartensender Sport 1 übertragt im Dezember die komplette Weltmeisterschaft und sämtliche „Major“-Turniere, Kommentator Elmar Paulke hat bei den Fans längst Kultstatus erreicht. Und die Darts-Gemeinde wächst stetig. Inzwischen finden pro Jahr sieben bis acht Turniere des Verbandes PDC auf deutschem Boden statt.
Zum vierten Mal trägt Düsseldorf die European Darts Open aus. 2011, als der Dart-Wanderzirkus erstmals Station im Airport-Hotel machte, hieß das Turnier European Darts Championship. Die inoffizielle Europameisterschaft der PDC zog aufgrund der damals schon extrem hohen Nachfrage jedoch in andere Orte mit größeren Hallen weiter. Dennoch hat sich Düsseldorf als fester Termin im Dart-Kalender des europäischen Festlandes etabliert. „Kinder, das wird ein Fest. Nachdem ich im letzten Jahr verhindert war, freue ich mich riesig auf die drei Tage in Düsseldorf“, schrieb Paulke am Montag auf seiner Facebook-Seite über das auch bei den Sportlern sehr beliebte Event.
1500 Zuschauer werden in jeder der sechs Sessions (Turnierabschnitte) an den drei Turniertagen erwartet. Vor allem in Düsseldorf zeichnete sich das Publikum in den vergangenen Jahren durch Ideenreichtum bei den Verkleidungen auf — fast schon wie im legendären Alexandra Palace in London, in dem jedes Jahr die WM stattfindet. Ob als Super Mario, Banane, Simon-Whitlock-Double mit 80-Zentimeter-Kinnbart oder im Bären-Kostüm — die Darts-Fans beeindrucken durch Kreativität und die nötige Portion Verrücktheit. „Die Stimmung hier in der Halle ist phänomenal, da habe ich schon Gänsehaut bekommen“, war in den vergangenen Jahren ein immer wieder ausgesprochener Satz von vielen Spielern.
Titelverteidiger ist der exzentrische Peter Wright. Der Schotte, der für ständig wechselnde Haarfarben und bunte Shirts bekannt ist, setzte sich im vergangenen Jahr im Finale gegen den Australier Simon Whitlock durch. Zu den Favoriten zählt aber in jedem Fall der Niederländer Michael van Gerwen, derzeit unumstrittene Nummer Eins der Welt. Weltmeister Gary Anderson aus Schottland musste kurzfristig absagen. Aus den Top Ten fehlen in Düsseldorf zudem die Legende Phil Taylor, Adrian Lewis und Raymond van Barneveld.
Das dürfte die Fans aber nur kurz schmerzen. Sie werden trotzdem erneut für Riesen-Spektakel im Publikum sorgen. Egal, ob ein Niederländer oder Engländer die „180“ wirft.