Rochusclub ärgert den Meister
Bundesligist tritt in Aachen mit einem starken Team an und verliert nur knapp mit 2:4.
Düsseldorf. Nach sechs Wochen Sommer-Intermezzo ist die Saison in der Tennis-Bundesliga beendet. Der Rochusclub hat sich mit dem sechsten Platz und einer 2:4-Niederlage bei TK Kurhaus Lambertz Aachen verabschiedet. Teamchef Detlev Irmler hatte zum Abschluss noch einmal ein Topteam aufgeboten. „Ich wollte mir nicht nachsagen lassen, dass ich Aachen zum Titel verholfen habe. Das wäre der Fall gewesen, wenn ich mit einem Nachwuchsteam angetreten wäre, weil es für uns sportlich eigentlich um nichts mehr ging“, sagte Irmler. Stattdessen hatte der Teamchef trotz des hohen Kostenaufwandes die beiden Niederländer Igor Sijsling und Jesse Huta Galung, dazu den Spanier Pere Riba und den Slowaken Filip Horansky aufgeboten, um den Aachenern die Suppe zu versalzen.
Dass es letztlich doch nicht mit einem Unentschieden oder einem Sieg zum Abschluss klappte, lag nicht an der Düsseldorfer Besetzung, sondern an der Stärke des neuen und alten Meisters der Tennis-Bundesliga, der mit Philipp Petzschner an der Spitzenposition antrat. Der deutsche Daviscupspieler lieferte sich auf dem Centre Court mit Rochusclub-Akteur Igor Sijsling ein packendes Match, das der Niederländer mit 6:3, 4:6, 10:8 im Champions Tiebreak für sich entschied. Das war gleichzeitig der einzige Einzelsieg für den Rochusclub. Der war umso bemerkenswerter, da Sijsling eine Woche zuvor wegen einer Magen-darmgrippe passen musste. Der 25-Jährige wurde sogar von Rochusclub-Trainer Fabio Gonzalez von Düsseldorf nach Amsterdam gefahren. Dort verschlimmerte sich Sijslings Zustand, so dass er eine Nacht im Krankenhaus verbringen musste. Mit Infusionen wurde der Weltranglisten-65. wieder aufgepäppelt. „Igor hat mir versichert, dass er wieder fit ist und spielen kann“, sagte Irmler. „Zum Glück hatte er unter der Woche für kein Turnier gemeldet. Deshalb konnte er sich erholen.“
Auch im Doppel an der Seite seines Landsmannes Jesse Huta Galung zeigte Sijsling seine Qualitäten. Immerhin liegt er in der Doppel-Weltrangliste auf Rang 41. Den ersten Satz gegen die Aachener Petzschner/Bachinger gewannen die Niederländer im Tiebreak mit 7:1. Der zweite Durchgang ging zwar mit 0:6 verloren, aber den abschließenden Champions Tiebreak dominierte der Rochusclub mit 10:6.
In der kommenden Saison wird sich zeigen, mit welcher Mannschaft der Rochusclub in der Bundesliga antreten wird. Gegner werden dann wieder Krefeld und Neuss sein, die den Klassenerhalt ebenfalls geschafft haben.