Tennis/Rochusclub: Traum vom Titel ist vorbei
Der Rochusclub spielt nur 3:3 gegen Mannheim, aber der Hauptsponsor bleibt auch 2008 an Bord.
Die Meisterschaft in der Tennis-Bundesliga kann der Rochusclub nach dem 3:3 gegen Grün-Weiss Mannheim abhaken, trotzdem gab es eine versöhnliche Nachricht. Achim Hunold antwortete auf die Frage, ob es in der kommenden Saison einen neuen Anlauf auf den Titel geben werde, mit einem klaren "Ja". Der Geschäftsführer von Rochusclub-Hauptsponsor Air Berlin gab gestern am Rande des Spitzenspiels am Rolanderweg seine Zusage. Wie auch Teamchef Detlev Irmler zusicherte, dass Fabrice Santoro beim abschließenden Spieltag gegen Rot-Weiß Erfurt am kommenden Samstag (13 Uhr) am Rolanderweg aufschlagen wird. "Wir wollen unseren Zuschauern gegenüber das Versprechen einlösen, dass Santoro endlich spielt. Sein Fernbleiben in dieser Saison ist aber keine Entschuldigung dafür, dass wir den Titel verspielt haben", sagte Irmler. "Dafür gab es andere Gründe. Vor allem den Regenspieltag in Krefeld, als wir mit 2:4 in der Halle untergegangen sind. Oder wir haben die einkalkulierten Punkte in den Doppeln nicht gewonnen. Wie diesmal Robin Vik und Tomas Behrend."<h3 align="center">Tomas Behrend wurde vergeblich von seinen Eltern unterstützt
Dabei hatte gerade Behrend familiäre Unterstützung. Unter den 4900 Besuchern auf der Anlage befanden sich seine Eltern, die den Auftritt ihres Sohnes im Doppel verfolgten. "Er hat uns erklärt, dass er sich in Zukunft auf die Doppel konzentrieren wolle, um noch einige Jahre spielen zu können", sagte Mutter Miriam Behrend. Aus Sao Paulo eingeflogen verbringen sie und ihr Ehemann Claudio zwei Wochen in Deutschland, mit Zwischenstopp Bundesliga und natürlich, um Sohn und Familie in Alsdorf zu besuchen. Beide fieberten entsprechend mit dem Rochusclub - vergeblich. Im Champions Tie Break unterlagen Behrend/Vik gegen Burgsmüller/Dorsch mit 9:11.
Besonders spannend, wenn auch nicht auf höchstem Niveau, war das Spitzeneinzel zwischen Luis Horna und dem für Mannheim spielenden Alexander Peya, das der Peruaner mit 4:6 und 5:7 zum 2:2-Zwischenstand verlor. Dabei verspielte Horna einen 4:1-Vorsprung im zweiten Satz. Zuerst ließ sich der 26-Jährige durch einige umstrittene Entscheidungen aus dem Konzept bringen, dann kam er mit dem variableren Spiel des Österreichers nicht zurecht.
Die Miene von Teamchef Detlev Irmler verdüsterte sich mit jedem Ballwechsel, den Peya gewann. "Luis hat die Konstanz der vergangenen Spiele vermissen lassen. Er hat sein Spiel nicht durchgezogen und nach dem 4:1 zu viele Fehler gemacht", so Irmler. Nach dem Matchverlust im Spitzeneinzel, dachte der 66-Jährige schon darüber nach, ob seine Doppel das Steuer herumreißen würden. Es war ein Nervenkitzel bis zum letzten Ballwechsel, wobei Guzman/Horna nach verlorenem ersten Satz und 3:5-Rückstand im zweiten Durchgang zwei Matchbälle abwehrten, um dann den Champions Tie Break mit 10:5 für sich zu entscheiden.
Einzel Luis Horna (ESP/90) - Alexander Peya (AUT/147) 4:6, 5:7; Juan-Pablo Guzman (ARG/132) - Björn Phau (148) 6:4, 3:6, 10:6; Albert Portas (ESP/223) - Lars Burgsmüller (GER/289) 7:5, 7:6 (7:3); Christophe Rochus (BEL/168) - Daniel Elsner (855) 6:3, 4:6, 8:10
Doppel Horna/Guzman - Peya/Phau 2:6, 7:5, 10:5; Robin Vik/Tomas Behrend - Benedikt Dorsch/Burgsmüller 4:6, 6:2, 9:11