Tennis: Rochusclub verabschiedet Portas

Düsseldorf ist im Titelrennen das „Zünglein an der Waage“.

Düsseldorf. Die Titelambitionen des Rochusclubs in der Tennis-Bundesliga waren spätestens mit dem 3:3 gegen Grün-Weiß Mannheim vom Winde verweht. Aber die Mannschaft um Teamchef Detlev Irmler kann heute im abschließenden Heimspiel gegen den Erfurter TC noch "das Zünglein an der Waage" sein. Spitzenreiter Grün-Weiss Mannheim, die Zweitplatzierten Erfurter (13:3-Punkte) und der Liga-Dritte Blau-Weiss Halle (12:4) können noch nach dem Meisterpokal greifen, wobei Halle und Mannheim im direkten Duell aufeinandertreffen.

"Auch wenn wir keine Chance haben, wollen wir uns mit Anstand von unseren Fans verabschieden", kündigt Irmler an. "Fabrice Santoro wird in jedem Fall spielen. Das ist zumindest ein kleiner Teil seines Versprechens", sagt Irmler über den 34-jährigen Franzosen, der sich für fünf Saison-Einsätze angeboten hatte. Santoro wird an Position eins spielen, dahinter Martin Vassallo-Arguello, Albert Portas und Christophe Rochus. Für die beiden Doppel sind noch "Playing Captain" Tomas Behrend und Robin Vik vorgesehen. "Mehr ist am letzten Spieltag nicht drin. Wir wollen Erfurt nicht nur das Leben schwer machen, sondern gewinnen", sagt der 66-Jährige.

Was so einfach natürlich nicht ist, denn der Vorjahres-Vierte tritt in jedem Fall mit Dominik Hrbaty (ATP-Nr. 33), der vom Turnier in Cincinnati eingeflogen wird, Bohdan Ulihrach (143) und dem Doppelspezialisten Frantisek Cermak an. Dazu soll noch der Marokkaner Younes El Aynaoui kommen, der gestern im Halbfinale von Graz stand.

Der Saisonabschluss bringt für den Rochusclub aber auch eine Portion Wehmut mit, denn Albert Portas bestreitet das letzte Spiel seiner langen Karriere. In seiner neunten Spielzeit wird der 33-jährige Spanier, der 2001 die German Open gewann, gebührend verabschiedet. "Die Zeit im Rochusclub hat mir immer Spaß gemacht. Es war ein wichtiger Bestandteil meiner Karriere", sagt Portas, der auf der ATP-Tour fast drei Millionen Dollar Preisgeld verdient hat. "Albert war der erfolgreichste Spieler, den wir hatten. Er hat uns immer die Treue gehalten. Das verdient Respekt", sagt Irmler.

Am Rolanderweg hofft man heute noch einmal auf eine große Kulisse. 3000 bis 4000 Zuschauer werden beim Saisonabschluss erwartet.