Tennis: Zauberschläge von Fabrice Santoro

Der Rochusclub erreicht zum Abschluss ein 3:3 gegen Erfurt.

Düsseldorf. Fabrice Santoro zauberte auf dem roten Sand des Centre Courts und gewann am Samstag das einzige Einzel für den Rochusclub. Albert Portas wurde vor dem abschließenden Spieltag nach neun Jahren Tennis-Bundesliga gebührend am Rolanderweg verabschiedet. Dass es schließlich nach zwei Siegen in den Doppeln noch ein 3:3 gegen den Erfurter TC gab, war zumindest versöhnlich für eine Saison mit Höhen und Tiefen, an deren Ende der vierte Platz stand.

"Ich habe mir das auch anders vorgestellt", gab Teamchef Detlev Irmler zu. "Aber einige Sachen sind schief gelaufen." Christophe Rochus beispielsweise konnte bei seinen vier Einsätzen kein Match gewinnen. Die erste Saison in Düsseldorf ist gleichzeitig die letzte für den kleinen Belgier. "Ich habe ihn verpflichtet, als er in der Weltrangliste wesentlich besser stand. Aber er konnte sich wegen privater Probleme nicht völlig auf den Sport konzentrieren", erklärte Irmler. Rochus war innerhalb weniger Monate aus den Top 100 herausgerutscht und liegt mittlerweile nur noch auf Platz 166.

Ebenso enttäuschend spielten Robin Vik und Lukas Dlouhy, die als Doppelspezialisten eingekauft worden waren, aber gerade hier Schwächen offenbarten. Oder auch Fabrice Santoro, der für fünf Einsätze verpflichtet worden war, aber letztlich nur einmal für Düsseldorf aufschlug. Immerhin entlockte der 34-jährige Franzose den Zuschauern am Samstag Szenenapplaus, wenn er seine Kunstschläge auspackte. Nach zuvor drei Niederlagen in den Einzeln an diesem Nachmittag sorgte Santoro dafür, dass der Rochusclub auf 1:3 verkürzte.

Einzel: Fabrice Santoro (FRA/ATP Nr. 44) - Ilja Bozoljac, Ilja (SRB/172) 4:6, 6:4, 10:3; Martin Vassallo Arguello (ITA/73) - Bohdan Ulihrach (CZE/137) 3:6, 4:6; Albert Portas (ESP/224) - Younes El Aynaoui (FRA/156) 6:7 (4:7), 2:6; Christophe Rochus (BEL/166) - Marco Mirnegg (AUT/440) 7:5, 3:6, 7:10

Der Rochusclub ist in der Tennis-Bundesliga mit Rang vier den hohen sportlichen Ansprüchen nicht gerecht geworden. Immerhin hat Teamchef Detlev Irmler damit geworben, 2007 die stärkste Rochusclub-Mannschaft aller Zeiten ins Titelrennen zu schicken. Daran muss er sich messen lassen. Vier Siege gegen die Abstiegskandidaten der Liga waren zu wenig. Vier Unentschieden gegen die Meisterschaftsanwärter und die Niederlage im Regen-Drama in Krefeld haben schließlich die Meisterschaft gekostet. Auf der anderen Seite hat diese Saison gezeigt, dass die Tennis-Bundesliga in Düsseldorf populär ist. 20 000 Besucher kamen zu den fünf Heimspielen an den Rolanderweg. Dass diese Zuschauerzahl auch dank einer groß angelegten Freikartenaktionen zustande kam, spielt keine Rolle. Es wurde gutes Tennis geboten. Auch damit kann man neue Zuschauer gewinnen.