Tischtennis: Borussia und Boll haben für Klarheit gesorgt
Der Meister kann planen. Heute ist das Auftaktspiel in der Königsklasse.
Düsseldorf. Der Zeitpunkt war doch überraschend: Noch vor den ersten Spielen der Tischtennis-Saison verlängerte Timo Boll seinen im nächsten Jahr auslaufenden Vertrag mit der Borussia vorzeitig bis 2014. „Ich war schon immer jemand, der gerne frühzeitig Klarheit haben wollte“, sagte der 30-Jährige, der auch gar nicht mit anderen Clubs gesprochen habe.
Von den Russen aus Orenburg, die ihn nach dem Champions-League-Finale der vergangenen Saison mit einem lukrativen Angebot locken wollten, sei ohnehin nichts mehr gekommen. „Ein paar Interessenten gab es wohl, aber keine konkreten Angebote“, sagt Boll. Er habe auch gar nicht erst nachgefragt, ob er woanders mehr Geld bekommen könnte.
Denn die sportlichen Bedingungen stimmen für den deutschen Spitzenspieler, der seit 2007 in Düsseldorf unter Vertrag steht und im nächsten Jahr möglichst erfolgreich bei den Olympischen Spielen in London abschneiden will. „Ich habe immer noch große Ziele vor mir und fühle mich längst nicht satt“, sagt Boll, der sich als Tischtennis-Botschafter in Deutschland sieht und alleine deshalb einen Wechsel ins Ausland ausschloss. Zumal der gebürtige Hesse am Rhein eine Menge Freunde gefunden habe. „Das Gesamtpaket stimmt.“
Die erneute Verlängerung mit dem Rekordmeister ging Hand in Hand mit der Fortführung der individuellen Vereinbarung Bolls mit dem Versicherungskonzern Arag, der auch die Borussia als Vereinssponsor unterstützt. So bleibt Boll seinem Klub treu, und was Manager Andreas Preuß besonders freut: zu den gleichen finanziellen und vertraglichen Bedingungen. Letztere sehen wieder eine begrenzte Anzahl von knapp über 20 Einsätzen vor.
Zwei davon wird Timo Boll schon an diesem Wochenende absolvieren — am Freitagabend im ersten Champions-League-Gruppenspiel gegen den SVS Niederösterreich (19.30 Uhr) und am Samstag zum Bundesligaauftakt gegen Plüderhausen (19.30 Uhr).
Denn Christian Süß ist nach seiner Operation noch nicht einsetzbar, der ebenfalls operierte Janos Jakab fühlt sich „erst bei 70 bis 80 Prozent“, kann aber antreten. Boll weiß um die Gefahr: Wir stecken in einer brenzligen Situation. Wir müssen uns irgendwie über die Zeit retten und im Rennen bleiben.“