Torwarttraining: Fußball trifft Judo — der Blick über den Tellerrand hilft

Die Nachwuchstorhüter lernen zu fallen.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Sie landen mit lautem Knall auf der Matte. Doch das Grinsen ist nicht verschwunden. Die sechs Torhüter von Jugendmannschaften von Fortuna Düsseldorf hechten im Gymnastikraum der Hulda-Pankok-Gesamtschule nicht etwa dem Ball hinterher oder machen Konditionstraining.

Die Jungs haben Riesenspaß dabei, Judo hautnah kennenzulernen. Und sie sind nicht die einzigen Schlussleute des Fußball-Zweitligisten, die diese vorbildliche Kooperation mit dem Judo Club 71 richtig leben. Insgesamt werden 14 Torhüter von Nachwuchsteams der Fortuna seit fünf Monaten regelmäßig von Judotrainern des Partnervereins in die Grundlagen des Kampfsports eingeführt.

„Wir erhoffen uns durch dieses zusätzliche und sehr motivierende Training Wettbewerbsvorteile“, sagt Christian Lasch, der sich darüber freut, dass seine Schützlinge in Sachen Motorik und Körperbeherrschung sowie Respekt und Hilfsbereitschaft Dinge lernen, die sich im normalen Training kaum ergeben hätten.

Lasch ist im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Fortuna für die Torwartausbildung verantwortlich. Durch seine Arbeit im Lessing-Gymnasium hat er mit Petra Freisler vom Judo Club 71 diese Idee entwickelt, die auch den Judoka Vorteile bringt, indem diese an Spezialtrainingseinheiten des NLZ teilnehmen und die Leistungsdiagnostik der Fortuna nutzen können.

„Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass Fußballer von anderen Sportarten lernen können“, sagt Lasch. Auch der Judo Club profitiere, meint Sebastian Witzmann, der Vorsitzende: „Das Ganze ist ein wichtiger Erfahrungsaustausch, der unseren Judoka sehr gut tut. Das gemeinsame Training, das Zuschauen bei Kämpfen und Spielen verbindet.“

Die Torhüter lernen fallen und schnelles Aufstehen. „Zudem kann es jungen Leuten nicht schaden, wenn sie sich wehren können“, sagt Petra Freisler. Wenn das mit so viel Freude vermittelt wird, sollte die Kooperation eine gute Zukunft haben. kri