Turu 80 empfängt den FC Kosova Aufsteiger fordert Traditionsklub heraus

Düsseldorf · Mohamed El Mimouni spielte früher für Turu 80 und ist aktuell Coach des FC Kosova. Vor dem spannenden Duell am Sonntag blickt er auf die Entwicklungen der Klubs und ihre unterschiedlichen Voraussetzungen.

Ex-Turu-Spieler Mohammed El Mimouni ist jetzt der Trainer des FC Kosova.

Foto: Ralph-Derek Schröder

Kaum einer kennt die Begebenheiten bei Turu 80 so gut wie Mohamed El Mimouni. Rund zwei Jahrzehnte war der heute 41-Jährige aktiv für den Oberbilker Fußballverein tätig. El Mimouni spielte für die Turu zunächst im Junioren- und später im Seniorenbereich. Und auch als Trainer war der Familienvater schon für Jung und Alt an der Feuerbachstraße verantwortlich. Als Insider hat der heutige Coach des FC Kosova also die Zeiten hautnah miterlebt, als die Turu im hiesigen Herrenfußball die Nummer zwei hinter der Fortuna war. Die Turu von heute ist „nur“ noch einer von drei Düsseldorfer Landesligisten und hat plötzlich einen neuen Konkurrenten – den FC Kosova mit Mohamed El Mimouni.

Vor dem Aufeinandertreffen der Klubs am Sonntagnachmittag hat der in Benrath-Hassels beheimatete Aufsteiger sportlich die Nase vorne. Mit zehn Punkten aus vier Spielen steht Kosova ungeschlagen auf Platz zwei. Einen Sieg im Stadion an der Feuerbachstraße vorausgesetzt, hätte sich der FCK schon sieben Zähler Vorsprung auf Turu.

Für Mohamed El Mimouni ist das derzeitige Tabellenbild nicht mehr als eine Momentaufnahme. Der ehrgeizige Trainer hat mit seinem neuen, nicht minder ehrgeizigen Klub das große Ganze im Blick. Und in dieser Hinsicht sieht er die Turu schon noch ein ganzes Stück voraus. „Wenn man sich die Infrastruktur anschaut, dann kann man nur neidisch hinüber schauen. Diesbezüglich verfügt die Turu immer noch über Top-Bedingungen. Dort könnte man sicherlich mit ein paar machbaren Anpassungen auch die Voraussetzungen für die Regionalliga erfüllen“, schwärmt El Mimouni.

An die vierte Liga verschwendet beim FC Kosova natürlich noch niemand Gedanken. Ein Stück weiter nach oben darf es aus dem Blickwinkel der Verantwortlichen auf Sicht aber schon noch gehen. Aber auch dafür muss nach Meinung des Trainers im Umfeld zunächst noch etwas passieren. „Wir dürfen auf keinen Fall den dritten Schritt vor dem ersten machen“, sagt El Mimouni. Will heißen: Wenn sich infrastrukturell auf Sicht nichts tut, wird der FC Kosova auch sportlich irgendwann an Grenzen stoßen.

Aktuell spielt der Klub quasi als Untermieter auf der Anlage der ebenfalls im Aufwind befindlichen SG Benrath-Hassels. Die Suche nach einer eigenen Heimat wird nicht von heute auf morgen abgeschlossen sein. „Nur weil wir jetzt gerade erfolgreich sind, rennen wir nicht automatisch überall offene Türen ein. Wir müssen in Vorleistung gehen und über einen längeren Zeitraum kontinuierlich gut arbeiten. Erst dann wird man über den nächsten Schritt sprechen können“, sagt El Mimouni.

Die Voraussetzungen, um nachhaltig erfolgreich arbeiten zu können, sieht der Linienchef augenblicklich als gegeben an. Die Mannschaft hat einen guten Mix aus erfahrenen Kräften und jungen, entwicklungsfähigen Spielern.

Und auch der Support von Außen verleiht Kräfte. Selbst zu Auswärtsspielen wird die Mannschaft in der Regel von einer sehr großen Schar Anhängern begleitet. Ein Spiel vor mehreren Hundert Zuschauern ist für den FC Kosova längst keine Seltenheit mehr. In dieser Hinsicht wird man bei der Turu etwas neidisch auf den neuen Rivalen blicken. Denn richtig voll wird es im Stadion an der Feuerbachstraße nur noch selten. Am Sonntag dürfte das zumindest etwas anders aussehen. Wenn der Emporkömmling FC Kosova den gestandenen Traditionsverein Turu 80 herausfordert.