TuRU: Sisic und der Fluch
Die personellen Sorgen belasten nach dem Punktgewinn in Hilden die Oberbilker.
Normalerweise freut sich Samir Sisic immer auf ein Wiedersehen mit Spielern, die er zu Zeiten als Jugendtrainer unter seinen Fittichen hatte. Doch auf das Aufeinandertreffen mit Said Harouz hätte der Trainer des Fußball-Oberligisten am Mittwoch im Nachholspiel wohl gerne verzichtet. Fünf Minuten vor dem Abpfiff des so wichtigen Nachholspiels beim VfB Hilden köpfte ausgerechnet Harouz das Tor zum 1:1-Endstand für die Gastgeber. „Ich habe Said damals von Unterrath zurück zur Fortuna geholt. Bei seinem Kopfball hat er gezeigt, was für Qualitäten er hat“, schwärmte Sisic von seinem ehemaligen Schützling.
Doch so sehr das späte Gegentor auch schmerzte, wusste TuRUs Coach die Punkteteilung am Ende gut einzuordnen. „Wir konnten froh sein, dass Hilden uns vor der Pause im Spiel gelassen hat“, meinte der 40-Jährige mit Blick auf die Großchancen des VfB, welche die TuRU mit individuellen Fehlern in der Abwehr ermöglichte. Dass die Gäste zur Halbzeit mit 1:0 in Führung lagen, war schmeichelhaft und einer präzisen Flanke von Sahin Ayas zu verdanken. Diese verwertete Adnan Hotic mit der ersten und einzigen Chance im ersten Abschnitt per Kopf (34.). Sisic reagierte zur Pause mit der Hereinnahme von Marvin Matten für den überforderten Juil Kim.
Tatsächlich stand die TuRU nun kompakter und hielt die Platzherren fern vom eigenen Tor. Hilden wurde dann nur noch nach Standards gefährlich, nutzte aber genau einen dieser ruhenden Bälle zum verdienten Ausgleich in einem zum Schluss hitzigen Duell, in dem Neuzugang Jacub Przybylko trotz gebrochener Hand sein Oberliga-Debüt für die TuRU feierte und Torhüter Pierre Mendes da Costa in der Schlussminute angeschlagen ausgewechselt werden musste. Mit Blick auf den nun wieder drohenden Engpass auf der Torhüterposition vor dem Auswärtsspiel beim VfB Speldorf sprach Sisic „von einem Fluch“, der aktuell auf dem von Verletzungspech gebeutelten Verein laste.
Auch der SC West geht nicht ganz sorgenfrei in die Partie beim formstarken 1. FC Bocholt. Neben dem gelbgesperrten Abwehrchef Tim Kosmala droht in Rico Weiler ein weiterer Innenverteidiger verletzungsbedingt auszufallen. So könnte Kapitän Christoph Zilgens nach langer Verletzungspause direkt wieder in die Startelf rutschen.
Bereits am Samstag hat der bereits als Absteiger feststehende DSC 99 die SSVg Velbert zu Gast. Die Gäste aus Velbert zählen zu den größten Enttäuschungen dieser Saison. In der kommenden Spielzeit soll Ex-Profi Alexander Voigt die derzeit zwölftplatzierte SSVg wieder auf Kurs in Richtung Regionalliga bringen.