Schutzmasken Maskenpflicht funktioniert: Nur ganz wenige Ausreißer
Düsseldorf · Coronavirus: Schon am ersten Tag hatten fast alle in Düsseldorf beim Einkauf und in der Bahn ihre Schutzmaske dabei. Am Bahnhof kontrollierte die Bundespoloizei die Einhaltung der neuen Regelung.
Lange waren Schutzmasken in der Corona-Krise praktisch nicht zu bekommen. Doch inzwischen haben sich fast alle Düsseldorfer eingedeckt. Am ersten Tag der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie in Geschäften gab es kaum Ausreißer. Und wer keine Maske ergattert hatte, wickelte sich einen Schal um Mund und Nase. Das ist – zumindest vorerst – noch erlaubt. Auch in den Geschäften verhielten sich die Kunden sehr diszipliniert.
Am Hauptbahnhof waren Mitarbeiter der Rheinbahn den ganzen Tag unterwegs und verteilten Masken an die Fahrgäste. „Die verhalten sich alle ganz vernünftig und sehen das ein“, erklärten zwei Rheinbahn-Mitarbeiter, die teilweise auch in Bussen und Bahnen die Masken an den Mann und an die Frau brachten. Was bei vielen gar nicht nötig war, denn schon morgens im Berufsverkehr waren fast alle Fahrgäste ordentlich „maskiert“.
Auf der U79 zwischen Altstadt und Hauptbahnhof gab es dann mittags doch einige, die sich nicht an die Maskenpflicht hielten. Ein Fahrgast, der sich in der Bahn nur den Kragen seiner Jacke vor den Mund hielt, antwortete nur schroff, als er angesprochen wurde: „Das ist meine Privatsache.“ Ein anderer Mann hatte sich seine Maske unters Kinn gesteckt. Und war dann eingeschlafen. So etwas war allerdings die absolute Ausnahme.
Maskenpflicht herrscht auch im gesamten Hauptbahnhof. Den ganzen Tag lang war die Bundespolizei dort unterwegs. „Beim ersten Mal gibt es eine Verwarnung. Danach kann ein Platzverbot ausgesprochen werden“, erklärte Sprecherin Dajana Burmann. Weitere Strafen drohen noch nicht.
Der freundliche Verkäufer im Kaufhof an der Kö hat vorsichtshalber drei Gymnastikmatten aus der Sportabteilung in der dritten Etage mit runter ins Basement gebracht. So kann sich das ältere Ehepaar die passende aussuchen. Seit Montag dürfen auch große Kaufhäuser wieder öffnen, die Kunden dürfen allerdings nur maximal 800 Quadratmeter betreten. Der Kaufhof hat deshalb nur einen Teil des Erdgeschosses, nämlich die Parfum- und Kosmetikabteilung geöffnet, aber Mitarbeiter besorgen auch Artikel aus anderen Bereichen – wenn man in ziemlich genau sagt, was man haben will. So ähnlich läuft es auch bei Breuninger.
Nicht jeder der darf, hat auch wieder geöffnet. Apple und Tesla im Kö-Bogen zum Beispiel bleiben weiter dicht, Peek & Cloppenburg macht erst am Dienstag wieder auf, jedenfalls ein bisschen. An einigen großen Geschäften bilden sich schon vormittags Warteschlangen, etwa bei H&M an der Schadowstraße oder auch im Sevens bei Saturn. Dort gelangt man kontrolliert und nur über eine Rolltreppe in die erste Etage, wo die Handy-Abteilung geöffnet ist. Die allermeisten Kunden hielten sich an die Maskenpflicht, wer keine dabei hatte, bekam in einige Läden wie im Kaufhof am Eingang ein Einmalexemplar.
Sehr voll war es auch am Montag in der City noch nicht. Die Innenstadt hat sich auch vergangene Woche nur „moderat belebt“, wie die IHK nach Passantenumfrage und Frequenzmessung ermittelt hat. Gezählt wurden vom 20. bis 26. April zwischen 5000 und 15 000 Passanten am Tag, was etwa einem Drittel der Normalwerte entspräche.