Filmmuseum Virtueller Rundgang für alle Cineasten
Düsseldorf · Das Düsseldorfer Filmmuseum im Test: Mit einigen Angeboten zum Medium Film wendet es sich online an seine Besucher. Virtuelle Rundgänge und Basteltipps gehören auch dazu.
Wie alle Museen in der Stadt, bleibt auch das Filmmuseum für Besucher erst einmal geschlossen. Doch das Team um Leiter Bernd Desinger nutzt sein Wissen über das Medium Film, um die Zeit bis zur Wiederöffnung mit virtuellen Angeboten zu überbrücken. Wir haben mal getestet, wie gut diese sind.
Virtueller Rundgang: Für den Einstieg empfiehlt sich ein virtueller Rundgang durch das Filmmuseum, der tatsächlich ganz klassisch am Eingang beginnt. Eine 360°-Animation erlaubt einen Rundumblick durch das Foyer. Über die Zoom-Funktion können die an den Wänden aufgehängten Filmplakate und erste Ausstellungsstücke vergrößert werden.
Für den virtuellen Rundgang durch die Dauerausstellung gibt es zwei Möglichkeiten: entweder der Besucher lässt sich filmisch durch die Räumlichkeiten führen oder wählt den Ablauf manuell selbst aus. Bei ersterer Variante bekommt man einen schnellen Überblick und kann bei Bedarf den Film anhalten, um sich Details anzusehen. Allerdings ist Zoomen nur bedingt möglich. So sind beispielsweise Erklärungen zu den ausgestellten Gegenständen dabei nicht lesbar. Bei der zweiten Variante können dagegen gezielt einzelne Räume und Etagen angesteuert werden.
Fazit: Um einen Eindruck vom Museum und dessen Dauerausstellung zu bekommen, erfüllt der virtuelle Rundgang seinen Zweck. Schließlich soll er ja auch neugierig auf einen realen Besuch machen. Insoweit lässt es sich auch verschmerzen, dass die Zoomfunktion nicht zu sehr ins Detail geht und der Film ohne Ton auskommt.
Die Camera Obscura wird in einem Youtube-Video erklärt
Erklärvideos: Auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht die Abteilung „Bildung und Vermittlung“ des Filmmuseums regelmäßig Erklärvideos zu unterschiedlichsten Themen. So stellt Kamerafrau Ines Schweizer in einem rund dreiminütigen Clip beispielsweise die Funktionsweisen einer Camera obscura vor. Die Videos sind so aufbereitet, dass sie in Text und Bildsprache leicht verständlich sind. So bleiben sie spannend für kleine und große Zuschauer.
Fazit: Die Erklärvideos können sogar abonniert werden. Auf diese Weise verpasst man nichts und schaut auch immer mal wieder rein, ob es was Neues gibt.
Virtueller-Miniworkshop Filmmontage: Dabei wird ein vermeintlicher Raub filmisch aufbereitet. Im Museum ist ein berühmter Diamant ausgestellt. Der weckt Begehrlichkeiten. Acht Szenen beschreiben den Ablauf dessen Diebstahls. Die sind allerdings durch Anklicken in die richtige Reihenfolge zu bringen. In einer zweiten Variante sind die einzelnen Szenen aus drei verschiedenen Kameraperspektiven heraus aufgenommen worden. Auch hier muss die richtige Reihenfolge gefunden werden. Dabei soll durch die unterschiedlichen Perspektiven auch Spannung erzeugt werden.
Fazit: Das ist ein netter Zeitvertreib für alle Kino- und Krimifans. Allerdings wird das Wissen über den Aufbau eines Films vorausgesetzt. Erklärungen dazu gibt es leider nicht. So bleibt dieses Angebot eher oberflächlich.
Aus einem Lebensrad
entsteht ein Mini-Trickfilm
Lebensräder basteln: Ein echter Bastelspaß ist die Anleitung für ein so genanntes Lebensrad (Phenakistiskop). Das besteht aus drei Papierscheiben mit aufgezeichneten Figuren in verschiedenen Bewegungsphasen. Die werden kreisförmig ausgeschnitten, mit einem Holzstäbchen auf Pappe montiert und dann gedreht. Daraus ergibt sei eine Art Minitrickfilm. Die Anleitung mit Ausschnittvorlage kann als PDF heruntergeladen werden.
Insgesamt sind die Online-Angebote des Filmmuseums recht gut gemacht und durchaus kurzweilig. Allein beim Miniworkshop „Filmmontage“ wären ein paar Infos zum Thema Filmaufbau eine schöne Ergänzung gewesen. Technisch lassen sich alle Angebote auf PC, Tablet oder iPad abspielen. Infos unter: