„Max“ feiert seine neue Orgel
990 000 Euro wurden investiert, am Sonntag wird das Instrument, dessen Gehäuse von 1753 stammt, eingeweiht.
Düsseldorf. Vor zehn Tagen konnte Markus Belmann erstmals alle Register „seiner“ neuen Orgel in der Maxkirche ziehen. Und war sogleich ergriffen: „Es war ein erhebendes Gefühl und der Klang war noch schöner, als ich ihn mir ausgemalt habe“, sagt der Kantor.
Vor knapp einem Jahr wurde die berühmte alte Orgel von Königs aus dem Jahr 1753 abgebaut. Fortan mussten man mit einem kleinen Leihinstrument über die Runden kommen — doch jetzt, am dritten Advent wird die neue Orgel in St. Maximilian eingeweiht. Und so kann die Kirche wieder damit reüssieren, wofür sie seit jeher bekannt ist: ihrem herausragenden Musikangebot.
Gebaut hat das wunderschöne Instrument mit 39 Registern und 2452 Pfeifen (die größte misst 4,75 Meter) der Bonner Orgelbauer Klais. „Das Besondere ist, dass es kein kompletter Neubau ist, sondern dass das Gehäuse noch von 1753 und Christian-Ludwig König stammt“, sagt Belmann. „Eine Reproduktion des spätbarocken Instrumentes kam jedoch nie in Frage“, sagt Orgelbauer Philipp Klais: „Wir haben bewusst ein neues Instrument geschaffen — aber eines im Geiste Königs.“ Damit meint er vor allem den weichen, warmen Klang, für den König stand.
Wie sehr der Gemeinde die Orgel am Herzen liegt, zeigt die immense Spendenbereitschaft. Rund 430 000 Euro wurden dafür in den letzten Jahren gesammelt. „Darunter waren auch ein paar Großspenden, vor allem aber tausende Einzelspenden — wenn es um etwas so schönes wie diese Orgel geht, spenden die Menschen eben gerne“, sagt Rolf Steinhäuser, der Altstadt-Gemeindepfarrer und Stadtdechant.
Insgesamt kostet das Instrument 715 000 Euro, hinzu kommen jedoch noch 275 000, weil zunächst die Empore in der Max-Kirche aus statischen Gründen saniert werden musste. Die Gesamtkosten liegen demnach bei 990 000 Euro — von denen die Erzdiözese Köln 230 000 Euro übernimmt, 330 000 stammen aus den Rücklagen der Gemeinde St. Maximilian.
Wird das Instrument entsprechend gepflegt, hält es Jahrhunderte. Und weil dieses Exemplar über eine Keilbalganlage verfügt, kann es auch durch Muskelkraft mit dem notwendigen Wind versorgt werden. Heißt: Die Orgel kann sogar bei einem Stromausfall erklingen.