Mediendesign: Ein Studium für die Welt der bunten Pixel

Dominic Böhme und Sebastian Knüppel haben an der der Hochschule für Mediadesign studiert und am Freitag ihre Zeugnisse erhalten.

Düsseldorf. "Ich habe das erste Mal am Computer gespielt, als ich sechs Jahre alt war", sagt Dominic Böhme. Heute, 20 Jahre später, ist er Absolvent der Hochschule Mediadesign und hat gerade sein Bachelor-Zeugnis erhalten. Sein Studienfach: Medienmanagement, Berufswunsch: Executive Producer (ausführender Produzent) in der Computerspielbranche.

Während seines Studiums musste er sich mit BWL befassen, auch Kommunikationswissenschaft ist ein Teilgebiet des Medienmanagements. Die Schule wirbt damit, dass ihre Absolventen "umfassende Medienkompetenz" erlangen.

Spiele will Böhme aber später nicht programmieren, ihn reizt vor allem das Projektmanagement. Damit lässt er sich aber noch Zeit, denn er möchte auch den Master studieren, um dann optimal auf den Beruf vorbereitet zu sein.

Ein teures Unterfangen, denn das Studium hat ihn bisher 649 Euro monatlich gekostet. Hinzu kamen 450 Euro Gebühren für die Einschreibung und 900 Euro Verwaltungsgebühr für die Abschlussprüfungen. "Das habe ich mit einem Studienkredit, Bafög und Nebenjobs finanziert", erzählt er.

Einfacher hatte es da Sebastian Knüppel, der während seines Studiums von den Eltern unterstützt wurde. Er ist frisch gebackener Absolvent des Bachelor-Studiengangs "Gamedesign" und hat geschafft, wovon viele kleine Spielefans träumen: Computerspiele entwickeln.

Für seine Abschlussarbeit hat er das Konzept für ein Spiel entworfen, das von blinden und sehenden Menschen gleichermaßen gespielt werden kann.

Auch Knüppel spielt gern selbst, doch er ist im Laufe seines Studiums kritischer geworden. "Mir fallen Fehler in Spielen auf, die ich früher nie bemerkt hätte", sagt er. Den Master wird er nicht studieren, er fühlt sich auch jetzt schon sehr gut ausgebildet. "Wir kommen als Allrounder aus dem Studium."

Die Kommunikation mit den Dozenten funktioniere gut, im Fach Medienmanagement kommen auf vier Professoren 90 Studierende - eine Quote, von der manche Studenten träumen. Außerdem bringen die meisten Dozenten Praxiserfahrung mit, die sie ihren Studierenden vermitteln.

Knüppel hat sich auf Gamedesign spezialisiert und möchte später Spiele erfinden, auch wenn er zurzeit noch keine konkrete Stelle in Aussicht hat. "Es passiert gar nicht so selten, dass Unternehmen unsere Studenten direkt von der Hochschule werben", berichtet Christian Schicha, Professor für Medienmanagement.

So ist es Knüppel zwar nicht ergangen, aber Sorgen macht er sich keine. Computerspiele sind ein Dauerbrenner, und qualifizierte Fachleute wie Knüppel, Böhme und die weiteren 45 Absolventen werden immer gebraucht - denn sie entwerfen heute die virtuellen Traumwelten der Spielefans von morgen.