Düsseldorf Michael Krisch - Magier und Marketing Experte in einem
Düsseldorf. Magie und Marketing. Es fällt schwer, diese beiden Wörter in einem Atemzug zu nennen. Oder sich vorzustellen, dass ein Zauberer auch ein Medien- und Marketing-Experte sein kann.
Oder dass er das Reich knallhart kalkulierender Absatz-Märkte und Zahlen mit übernatürlichen Kräften und Sinnestäuschung verbinden kann.
Michael Krisch kann’s. Das beweist er seit Jahren als Coach, Redner und Dozent an Fachhochschulen in Düsseldorf und Köln und in seiner Freizeit als Magier. Ohne Zauberstab, Tauben oder Seidentuch. Dafür mit Geistesgegenwart, Konzentration und mentaler Beeinflussung. 31 Jahre ist er jung und Multitalent. Mit 27 war er selbständiger Unternehmensberater, und am 2. März ist Krisch bei der Photokina in Köln als Redner engagiert. Er wird seine Begabung ab jetzt jeden dritten Donnerstag im Monat — an ungewöhnlichem Ort demonstrieren. In der Bar Fifty Nine im Hotel Intercontinental, Königsallee 59.
Wer neugierig ist auf den Marketing-Zauberer Krisch und gerne Cocktails schlürft, ist zu dem innovativen Format „Cocktailkunst meets the Art of Magic and Mind“ herzlich geladen, lächelt er. Zeit: zwischen 19 und 21 Uhr. Bei freiem Eintritt müssen nur die Drinks bezahlt werden. Für dieses Konzept konnte sich Hotelchef Ronald Hoogerbrugge sofort begeistern.
„Du staunst über eine gut funktionierende Uhr mit Zeigern und Zifferblatt. Du siehst aber nicht die zahlreichen Rädchen im Hintergrund, die erklären, warum das Uhrwerk läuft.“ So beschreibt der 1984 in Krefeld geborene Michael Krisch sein Verständnis von Magie. Sonor, wohlig und einfühlsam seine Stimme. Gewinnend, sympathisch, aber nie aufdringlich sein Auftreten. Das Outfit elegant, wie bei einem Gentleman. Seine Arme stets in Bewegung.
Die Menschen stellen sich mit Namen vor, er merkt sie sich sofort genauso wie ihre Berufe. So vermag er es, seine Gäste mit Leichtigkeit so sehr zu beeinflussen, dass er ihre Gedanken lesen kann. Ja, durch Konzentration errät er sogar Pin- und Code-Nummern seines Gegenübers. Sofern sich Letzterer ebenfalls auf die Nummern konzentrieren. Ähnliche Wunder erzielt er mit Spielkarten, deren Anordnung er vorhersagen kann.
Selbst Berufs-Skeptiker geraten da ins Schwimmen und staunen. Staunen, ein Schlüsselwort für Krisch. Bereits als Junge war Michael fasziniert von dem, was die Welt zusammenhält. „Weniger der Zauberkasten hatte es mir angetan, eher die Mysterien. Es geht nicht um vordergründige Taschenspieler-Tricks, sondern um die Frage: Wie stelle ich mich und mein Anliegen dar?“, sagt er im WZ-Gespräch und schwärmt von Sherlock Holmes. Heute ist er eine Mischung aus Schauspieler und Psychologe mit ausgeprägtem Einfühlungsvermögen.
Während sich seine Schulfreunde auf dem Fußballplatz tummelten, bewarb er sich mit 13 bei einem lokalen Rundfunksender in Grefrath, moderierte sieben Jahre, neben der Schule, Jugendsendungen, interviewte bekannte Pop- und Schlagersänger. Am Liebsten aber Comedians, für die er dann auch Texte schrieb. In Köln studierte er nach dem Abi Medien-Wirtschaft (eine Mischung aus Medien und BWL), machte 2009 sein Diplom und berät seitdem Unternehmen der Medienbranche (wie RTL-Plus) in Sachen Werbestrategien.
Daneben gibt er sein Wissen weiter, auch in der Europäischen Medien- und Business Akademie im Hafen (EMBA). Bei der Zauberei war das entscheidende Erlebnis eine USA-Reise nach San Diego 2007. Damals studierte Krischs Freundin (seine heutige Verlobte) an der Westküste. In Los Angeles besuchte die beiden das berühmte Magic Castle und lernten nach der Show Zauberer der alten Schule kennen. Er erinnerte sich an seinen Jugendtraum. Und trainiert seitdem bis zu fünf Stunden täglich seine Fingerfertigkeit, das Schreiben von Geschichten, nimmt regelmäßig Rhetorik-, Sprach- und Schauspielunterricht.
„Ein Zauberer ist ein Schauspieler, der mit Zauberei spielt“, erklärt er. Mitte 2014 begann er die beiden Bereiche zu vereinen und ist seitdem in Firmen oder privaten Zirkeln gefragt, mit Vorträgen über „Magisches Marketing“. Klar, dass sich der junge Meister dabei nicht so gerne in die Karten gucken lässt. Es gilt die Devise „Glaube es!“. So heißt auch seine Website .believeit.de. Nachschauen lohnt sich.