Corona-Krise in Düsseldorf Sozialkaufhäuser erhalten Mietnachlass

Düsseldorf · Corona ließ die Einnahmen wegbrechen. Mietnachlässe von bis zu 50 Prozent sichern nun die Zukunft.

Die Zukunft der sechs Düsseldorfer Sozialkaufhäuser der Diakonie-Tochter Renatec ist vorerst gesichert. Vor dem Hintergrund weiter laufender Kosten und drastisch gesunkener Einnahmen hatten die Geschäftsführer Kontakt mit verschiedenen Vermietern aufgenommen. Von den Reaktionen sind die Verantwortlichen des Qualifizierungs- und Beschäftigungsunternehmens positiv überrascht. „Bis auf einen haben alle einen vorübergehenden Mietnachlass oder ein Aussetzen der fest vereinbarten Erhöhungen im Rahmen von Staffelmietverträgen angeboten“, sagt Renatec-Sprecher Siegfried Herrmann.

Häuser in Rath, Bilk und Garath bieten „click and meet“

Die finanzielle Lage in den „Fairhäusern“, in denen Menschen mit wenig Geld Waren des täglichen Bedarfs günstig einkaufen können, ist wegen der Corona-Pandemie angespannt. Bis Anfang März waren die Läden geschlossen. Nach den vorsichtigen Lockerungen vor einem Monat öffneten die drei Häuser in Rath, Bilk und Garath über das im Einzelhandel umgesetzte Konzept „click and meet“ wieder. „Wer sich anmeldet, darf für ein kurzes Zeitfenster in den Laden. Es kommt aber allenfalls ein Viertel der sonst üblichen Kunden. Und das auch nur an diesen drei Standorten“, sagt Herrmann.

Aktuell befindet sich das Personal der Sozialkaufhäuser in Kurzarbeit. Die weiterlaufenden Miet- und Mietnebenkosten sind der zweitgrößte Kostenfaktor. Die Nachlässe der Vermieter sind deshalb wichtig. „Bemerkenswert“ findet Renatec-Geschäftsführer Frank Bente, dass einer der Vermieter sogar einen Nachlass von 50 Prozent gewährt hat. „Diese Hilfen sind wichtig, damit wir in diesen schwierigen Zeiten überleben können“, sagt er. Das Entgegenkommen nütze gleich mehreren Betroffenen, die im Leben oft einen schweren Stand hätten. Zum einen den bedürftigen Kunden, die wenig Geld zur Verfügung hätten. Zum anderen den Mitarbeitern der „Fairhäuser“, bei denen es sich meist um Langzeitarbeitslose und Menschen mit Handicap handele. „Schön wäre, wenn andere Vermieter dieses Beispiel zugunsten der sozial Schwächsten nachahmen würden“, sagt Bente.