Düsseldorf Mini-Hund soll zwölf Schafe getötet haben

Mischling war am Rhein in die Herde gelaufen. Die Tiere sollen später an Stress gestorben sein. Der Schäfer fordert Schadensersatz.

Mischling war am Rhein in die Herde gelaufen. Die Tiere sollen später an Stress gestorben sein. Der Schäfer fordert Schadensersatz.

Düsseldorf. Lady ist Therapiehündin im Seniorenzentrum. Doch bei einem Spaziergang an den Urdenbacher Kämen soll die kleine Mischlingshündin außer Rand und Band gewesen sein. Der Vierbeiner soll in eine Schafherde gelaufen sein und die Tiere fürchterlich erschreckt haben. Am Ende sollen zwölf Schafe an Stress gestorben sein. Vor dem Amtsgericht fordert der Schäfer nun 2900 Euro Schadensersatz von der Hundebesitzerin. Deren Versicherung will aber nicht zahlen, weil sie vermutet, dass es sich um Abzocke handelt.

Was sich an dem Tag am Urdenbacher Rheinufer tatsächlich abgespielt hat, darüber gehen die Schilderungen auseinander. Fest steht, dass die damals 17 Jahre alte Tochter der Besitzerin mit Lady unterwegs war. Dabei kamen die beiden auch an der Herde eines Wanderschäfers vorbei.

Die nicht angeleinte Hündin lief plötzlich los. Wie die 17-Jährige als Zeugin ausgesagt hatte, sei der kleine Vierbeiner völlig verwirrt gewesen und habe nicht mehr allein aus der Herde herausgefunden. Eine Mitarbeiterin des Schäfers hatte erklärt, Lady habe die Schafe gejagt und gebissen.

Der behandelnde Tierarzt berichtete, dass insgesamt zwölf Schafe nach dem Vorfall gestorben sind, zum Teil habe es Totgeburten gegeben. Rechtsanwalt René Steinbeck, der die Hundebesitzerin vertritt, hat an der Version allerdings seine Zweifel. Denn der Schäfer soll eine ganze Reihe von ähnlichen Prozessen geführt haben. Außerdem sei Lady als Therapiehund ausgebildet und gut erzogen: „Aus dem Seniorenzentrum sind mir keine Todesfälle bekannt.“ Der Prozess wird mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt.