Mit der Rheinbahn geht’s richtig rund

Das Verkehrsunternehmen bietet mehr als reine Beförderung: Es gibt u.a. Senf- und Bierfahrten und kulturelle Bahn-Aktionen.

Foto: Marc Ingel

Düsseldorf. Wer einer Straßenbahn hinterher schaut, hat sie meistens gerade verpasst, und wer sie betritt schaut in die Zeitung, auf sein Smartphone oder aus dem Fenster. Doch manchmal werden die Schienenfahrzeuge selber zur Attraktion und ermuntern zum genaueren Hinschauen. Jüngstes Beispiel ist die sogenannte „Freigeisterbahn“, geschmückt mit Porträts und Zitaten berühmter Düsseldorfer Denker wie Heinrich Heine oder Karl Immermann.

Foto: Giulio Coscia

Aber auch in den Fahrzeugen gibt es manche Attraktion, vor allem in den historischen Wagen. Viele Angebote sind früh ausgebucht wie „KÖrrywurst“ mit der Freifrau von der Kö im März. Einen Nachschlag gibt es erst wieder im Herbst.

Foto: Rheinbahn

So richtig rund geht es in den Straßenbahn-Oldtimern bei manchen Lesungen, vor allem in der „Krimi-Bahn“. Während der Fahrgast im historischen Speisewagen der alten „D-Bahn“ dem Autor eines aktuellen Kriminalromanes vom Emons-Verlag lauscht, zieht an den Fenstern die Kulisse der Stadt vorbei. „Spannung garantiert“, verspricht die Rheinbahn in ihrer Broschüre.

Foto: Olaf Rayermann

Es gibt die verschiedensten Rundfahrten quer durch die Stadtteile Düsseldorfs oder auch in die Nachbarstädte Neuss und Ratingen. Im Angebot sind auch Ausflüge ins Grüne, bei denen Interessantes hinter den Kulissen der Rheinbahn oder die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand gezeigt werden.

Bei der „Millionärsgattin“ Freifrau von der Kö geht es nicht nur um die herzhafte Currywurst, die extravagante Dame alias Travestiekünstler Andreas Patermann leitet auch süße nachmittägliche Kaffeefahrten mit Kuchen. Zur Verfügung steht ein rollendes Caféhaus auf Basis eines eleganten Speisewagens der Bahn aus den 60er Jahren.

Während der Fahrt soll die Gäste nicht nur Torten und Kuchen der Konditorei Heinemann erwarten, sondern auch einige unterhaltsame „freifräuliche Entgleisungen“.

Echt scharf: Die Rheinbahn bietet Senffahrten an. Der „Düsseldorfer Löwensenf“ ist ja weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Während der Tour probieren kann der Rundfahrgast den „Monatssenf“ und aktuelle Produkte des traditionsreichen Senf-Herstellers. Dazu werden Kaltgetränke sowie Brot, Wurst und Käse gereicht. Nach der Fahrt gibt es eine Führung durch den Senfladen in der Altstadt. Im Preis enthalten ist auch ein kleines Souvenir.

Für Freunde des Altbiers gibt es eine feuchtfröhliche Fahrt vom Hauptbahnhof aus zur Altstadtbrauerei Kürzer. Bei dieser Fahrt dreht sich alles um den dunklen Gerstensaft: An Bord des historischen Speisewagens genießt man nicht nur frisch gezapftes Kürzer-Altbier, sondern erfährt auch allerhand über dessen Herstellung. Nach einem Spaziergang von der Haltestelle Schadowstraße in die Altstadt steht zum Abschluss ein Führung durch die Brauerei Kürzer auf dem Programm.

Die Rundfahrten kosten pro Erwachsener zwischen 18 und 33 Euro, für Kinder bis 14 Jahren gibt es ermäßigte Ticketpreise.

Ganz kostenlos ist freilich der interessante Blick von außen auf die neue Freigeisterbahn im regulären Fahrbetrieb, und für die Innenbesichtigung genügt ja das gewöhnliche Rheinbahn-Ticket.