Mord in Anwaltsbüro: Erst Kind zur Kita gebracht, dann drei Menschen getötet
Verdächtiger hat gestanden. Er fuhr mit Schuss- und Stichwaffen sowie Benzinkanistern zu Tatorten.
Düsseldorf. Die Bluttat vom Freitag hat ein drittes Todesopfer gefordert: Bernhard L. (51), Rechtsanwalt in der Kanzlei am Höherweg, erlag am Samstag seinen massiven Stichverletzungen am Kopf. Neben L. starben Rechtsanwältin Ulrike F. (54) aus Düsseldorf und Anwaltsgehilfin Regina H. (50) aus Erkrath. Der Verdächtige T. (48) hat die Taten in Düsseldorf, Erkrath und Goch zugegeben, sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa am Sonntag.
Motiv sei wohl Rache gewesen, das habe sich aus diversen Zeugenaussagen ergeben. T. wollte sich laut Kumpa an seiner Ex-Chefin rächen, der Inhaberin einer Pizzeria in Goch, die ihn wegen einer Ohrfeige angezeigt hatte und der er Schmerzensgeld habe zahlen müssen. Auch an den Anwaltskanzleien habe er sich rächen wollen, weil er sich von denen im Streit mit der Pizzeria-Chefin schlecht vertreten gefühlt habe.
Der Rather T. hat am Tattag um 9 Uhr noch seine Tochter (2) in eine nahe gelegene Kita gebracht, ehe er sich mit vier Waffen — einer scharfen Browning, einer Gaspistole, einem Küchen- und einem Klappmesser — ins Auto seiner Frau setzte und nacheinander die drei Tatorte anfuhr. Zudem hatte er Benzinkanister dabei; in den Kanzleien in Düsseldorf und Erkrath legte er Feuer, nachdem er drei Menschen getötet und mehrere verletzt hatte. Auch in Goch wollte er wohl einen Brand legen, dazu kam er nicht mehr.