Düsseldorf-Derendorf Münster-Center: Händler frustriert
Seit der zentrale Zugang dicht ist, fehlt die Laufkundschaft. Händler fürchten zudem den Wegzug der Postbank.
Düsseldorf. Dass es große Probleme geben wird, wenn der zentrale Zugang zum Münster-Center von der stark frequentierten Münsterstraße aus dicht gemacht wird, hatten die umliegenden Händler schon lange befürchtet. Über 3000 Unterschriften haben sie gegen die Schließung gesammelt und Oberbürgermeister Thomas Geisel eingeschaltet - vergeblich.
Seit genau zwei Monaten ist der Durchgang nun gesperrt. „Und all unsere Befürchtungen sind eingetroffen, teils noch schlimmer als erwartet“, sagt Händler Norbert Hurtz, der sich massiv gegen die Schließung gewehrt hatte - und bald wie die anderen verbliebenen Händler womöglich noch größere Probleme bekommen wird.
„Viele Kunden haben sich neue Wege gesucht und nehmen den Umweg nicht in Kauf. Man sieht kaum noch Menschen mit vollen Einkaufstaschen hier“, sagt Hurtz, der an der Rheinbabenstraße hinter der Passage ein Kopierstudio betreibt. Eine weitere betroffene Händlerin, die anonym bleiben möchte, klagt ebenfalls über fehlende Laufkundschaft. „Früher kamen viele Berufstätige vor der Arbeit hier vorbei, jetzt nicht mehr.“
Angesichts der momentanen Ferienzeit sei es normal, dass der Umsatz zurückgehe, sagt die Händlerin. „Aber so schlimm wie diesen Sommer war es sonst nie.“ Und die, die kommen, seien ziemlich wütend auf die Schließung, „das bekomme ich immer wieder zu hören.“
Für sie und die anderen Händler könnte es bald noch schlimmer kommen. Gerüchten zufolge erwägt die Postbank, ihre Filiale im Münster-Center aufzugeben und in ein leeres Ladenlokal wenige hundert Meter weiter, gegenüber von Bestatter Frankenheim, zu ziehen. „Wenn die Post als Kundenmagnet wirklich umzieht, wäre das eine weitere Katastrophe für uns“, sagt Norbert Hurtz. „Dann sehe ich für die übrigen Händler hier komplett schwarz.“
Eine WZ-Anfrage bei der Postbank zu den Umzugs-Gerüchten blieb gestern unbeantwortet. Beim Rewe-Markt neben dem Center gibt man sich derweil gelassen. „Kundenzahlen unterliegen natürlichen Schwankungen. Es ist kaum feststellbar, welche Faktoren verantwortlich sind“, sagt eine Sprecherin.
Ein weiteres Problem für die Händler: Der Neubau der Fachhochschule verzögert sich weiter. Eigentlich sollten die Studenten bereits diesen Herbst auf den neuen Campus ziehen, der ganz in der Nähe liegt - viele neue, potenzielle Kunden also. „Dass damit jetzt frühestens 2016 zu rechnen ist, trifft uns natürlich auch hart“, sagt Norbert Hurtz.