Neue Halle am Rheinbad nimmt Form an
Richtfest für 50-Meter-Becken, das ab 2016 auch für Meisterschaften genutzt wird.
Düsseldorf. Am liebsten hätte Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke („Ich bin ganz glücklich, mein erstes Richtfest“) gleich Wasser in das zumindest schon gut vorstellbare 50-Meter-Becken gelassen. Aber dafür war es Freitagmittag neben der Arena in Stockum nicht nur viel zu kalt, das Wasser wäre auch sofort versickert. Doch immerhin stehen jetzt der Rohbau und der Dachstuhl mit seinen markanten, 37 Meter langen Leimbindern für das große neue Sportleistungsbad direkt neben dem Rheinbad.
15,7 Millionen Euro investiert die Stadt in die neue Halle, heutzutage wahrlich keine Selbstverständlichkeit mehr, wie neulich Vertreter des Deutschen Städtetages bei ihrer Tagung in Düsseldorf nach einem Ortstermin rund um die Arena ein wenig neidisch konstatierten.
Ursprünglich sollte der Hallenneubau schon in diesem Jahr fertig sein, doch der Baubeginn verzögerte sich, erst Anfang Mai 2014 ging es los. Seitdem freilich läuft alles planmäßig, sagte Roland Kettler, der Chef des Bauherren Bädergesellschaft. „Ein Meilenstein ist geschafft, Anfang 2016 kann der Betrieb losgehen.“
Hauptsächlich Leistungssportler in Schwimmen und Wasserball (Landesleistungsstützpunkt) sollen das große Becken mit zehn Bahnen (Wassertiefe: durchgehend 2,10 Meter) nutzen, aber in gewissem Maße sollen durchaus auch Hobbyschwimmer hier ihre Bahnen ziehen können.
Die neue Halle entspricht der „Wettkampfkategorie B“ bis zu Deutschen Meisterschaften, maximal 400 Zuschauer können auf den Tribünen am Beckenrand Platz nehmen. Durch das große Wettkampfbecken wird zugleich das bestehende 25-Meter-Becken im Rheinbad erheblich entlastet, die freien Kapazitäten sollen ab 2016 vor allem für Schwimmkurse und Schulschwimmen genutzt werden.
Ursprünglich war 2010 geplant, das Allwetterbad am Flinger Broich zu einer Wettkampfstätte im großen Stil umzubauen, aus Kostengründen schwenkte die Stadt im September 2012 dann auf Stockum um.
Die Rheinbad-Erweiterung ist wichtiger Bestandteil des ominösen Bäderkonzeptes, das die gesamte Bäderlandschaft der Stadt neu sortieren soll. Bereits vor über zwei Jahren hat es die Bädergesellschaft erstellt, es wurde sogar im Aufsichtsrat der Stadttochter beraten — kam dann aber nie in die politische Öffentlichkeit. Das liegt vor allem daran, dass dieses Konzept mit sehr viel Geld zu tun hat. Es sieht nämlich Sanierungsmaßnahmen im Umfang von über 50 Millionen Euro vor (u.a. für die Hallenbäder Unterrath oder Oberkassel). Im ersten Halbjahr 2015 soll es nun, so ist zu hören, endlich präsentiert werden.