Düsseldorf Neue Videokameras sind scharf
Polizei hat fünf Kameras an Burgplatz und Kurze Straße in Betrieb genommen. Nach einem Jahr werden Ergebnisse ausgewertet.
Düsseldorf. Noch rechtzeitig vor Silvester hat die Polizei jetzt fünf zusätzliche Kameras zur Videobeobachtung in der Altstadt in Betrieb genommen. Drei stehen auf dem Burgplatz, zwei auf der Kurze Straße. „Es war technisch und logistisch eine Herausforderung, aber jetzt sind wir sehr zufrieden, dass alles punktgenau geklappt hat“, sagte Polizeipräsident Norbert Wesseler am Donnerstag bei der Vorstellung der neuen Kameras.
Die tragen alle Namen, heißen nach ihrem genaueren Standorten auf dem Burgplatz „Freitreppe“, „Rathaus“ und „Burgplatz“ (mitten auf dem Platz). An der Kurze Straße hängen sie an der Ecke zum Burgplatz und an der zur Mertensgasse, dort über der schon länger am Weinhaus Tante Anna montierten.
Die neuen Modelle liefern viel schärfere Bilder als die älteren Kameras in der Altstadt seit 2005 (fünf Standorte an der Bolker Straße). Davon kann man sich in der Polizeiwache an der Heine-Allee überzeugen, wo die Bilder sämtlicher Altstadtkameras auf zwei großen Bildschirmen auflaufen. „Die neuen sind HD, haben einen 30-fachen optischen Zoom und einen 360 Grad-Schwenkbereich“, erläutert Polizeirat Thorsten Fleiß. Und sind weitsichtig: Die an der freitreppe etwa zoomt sich locker rüber auf die Oberkasseler Rheinwiesen und hat da jedes Schaf glasklar im Blick.
Weil die Kameras laut Polizeigesetz (§ 15) nur zur Gefahrenabwehr und an Kriminalitätsschwerpunkten stehen dürfen, beobachten die fünf neuen ihre Umgebung auch nur zu den neuralgischen Zeiten: freitags und samstags jeweils von 21 bis 6 Uhr (auch vor Feiertagen oder an Karneval). „In dieser Zeit haben wir eine deutlich erhöhte Zahl von Straftaten“, sagt Fleiß, „da kommen in den Bereichen Burgplatz und Kurze Straße mehrere hundert Fälle von Diebstahl, Körperverletzung, Raub oder Drogendelikten im Jahr zusammen.“
Die schon länger installierten Kameras an der Bolker Straße sind täglich von 15 bis 6 Uhr scharf geschaltet.
Die erweiterte Videoüberwachung läuft nun zunächst ein Jahr, „dann müssen wir genau auswerten, ob ihre Standort noch Kriminalitätsschwerpunkte sind“, sagt Polizeipräsident Wesseler. Denn natürlich könnten die Kameras (auf die übrigens per Schilder hingewiesen wird) abschreckende Wirkung entwickeln. Speziell für Silvester kommen noch drei mobile Kameras hinzu. Womöglich zeigt sich das schon an diesem Jahreswechsel, auch weil das Raketen- und Böllerverbot viele problematische Burgplatzbesucher von vorneherein fernhalten dürfte. Zudem hat — wie berichtet — die Stadt mehrere Scheinwerfer zur Ausleuchtung des Platzes installiert.
Dennoch: Ohne echte Polizisten auf der Straße bleiben sie sinnlos. „In dem komplexen System kommt es natürlich letztlich darauf an, dass unsere Einsatzkräfte ganz schnell am Ort des Geschehens sind — und genau das können wir in der Altstadt versprechen“, sagt Polizeidirektor Jürgen Bielor.