Mobilität Neuer Elektro-Fahrdienst in Düsseldorf sammelt Mitfahrer ein
DB-Tochter „CleverShuttle“ ist mit 15 E-Autos in den Testbetrieb gestartet und will bis zu 50 Prozent billiger als das Taxi sein. Partner sind die Stadtwerke.
Ab sofort tummelt sich ein weiterer Mitspieler auf dem umkämpften Markt der Mobilität in Düsseldorf: „CleverShuttle“ beginnt mit 15 Elektroautos von Nissan und VW den Testbetrieb, ab Januar will der Fahrdienst, eine 80-prozentige Tochter der Deutschen Bahn, 100 E-Autos auf die Straße bringen. Diese Zahl hat die Stadt genehmigt. Alle Fahrer verfügen über den Personenbeförderungsschein.
Im Prinzip geht es bei dem Fahrdienst darum, per Algorithmus gebildete Fahrgemeinschaften in einem Auto zu bilden. Sprich mit Fahrgästen die innerhalb Düsseldorfs ein zumindest relativ nah beieinander liegendes Ziel haben („Ride-Pooling“). Zunächst wird man als Besteller am vereinbarten Treffpunkt abgeholt, dann sammelt der Fahrer – individuell auf die Fahrroute ausgerichtet – je nach Nachfrage andere Mitfahrer ein. Man kann sich also die Fahrt und den Fahrpreis teilen. Dafür allerdings wird sich die Fahrtzeit natürlich durch die Umwege verlängern. In den anderen Städten hat sich bislang ergeben, dass immerhin bei 60 Prozent der Fahrten mindestens ein zweiter, unabhängiger Mitfahrer an Bord ist, sagt Sprecher Fabio Adlassnigg.
Das Unternehmen verspricht aber auch Alleinfahrern stets einen vorab kalkulierten Festpreis. Apropos Preise: Im Vergleich zu Taxi-Fahrten sei man bis zu 50 Prozent billiger, das habe sich in Berlin, Leipzig, Dresden oder Kiel, wo es diesen Shuttledienst bereits gibt, gezeigt. In Leipzig etwa kostete eine Fahrt über fünf Kilometer 8,30 Euro, mit dem Taxi waren es laut dem TV-Magazin Galileo, das den Test machte, 13,90 Euro. Dass die Taxi-Innung den neuen Konkurrenten mit Argusaugen kommen sieht, dürfte klar sein. Der Fahrdienst ist andererseits deutlich teurer als der ÖPNV und meist auch als klassische Car-Sharing-Angebote. Dafür entfällt die Parkplatzsuche.
Partner von CleverShuttle in Düsseldorf sind die Stadtwerke, die somit erneut der Rheinbahn auf dem Verkehrsmarkt Konkurrenz machen. Die Stadtwerke stellen die Heimatbasis der Flotte auf ihrem Gelände am Höher Weg, wo die Autos mit Ökostrom geladen werden. Die Awista übernimmt Wartung und Service der Wagen.
Zunächst ist der Shuttle von Sonntag bis Donnerstag von 14 bis 23, freitags und samstags von 12 bis 3 Uhr nachts buchbar. Bedienst wird ein Gebiet zwischen Golzheim und Wersten, Heerdt und Gerresheim.