Neuer Multimediaguide im K20: Kinder erklären Kindern Kunst

Für kleine Besucher gibt es jetzt Ipads mit Audio- und Videodateien von Grundschülern.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. In der Sammlung des K20 hat Imane einen ganz klaren Favoriten: „Die Frau vor dem Spiegel“, sagt die Zehnjährige. „Picasso ist mein Lieblingskünstler.“ Das Bild kann sie auch gleich zeigen — nicht nur an der Wand, sondern mit einem Wisch auch auf dem Ipad. „Das Bild sieht so spannend und mysteriös aus“, findet Imane, die genau weiß, wie sie dem Ipad Infos über Bild und Künstler entlockt. Denn sie und ihre Klassenkameraden der Paul-Klee-Grundschule haben beim neusten Projekt der Bildungsabteilung der Kunstsammlung NRW selbst mitgemacht.

25 Kinder haben sich dazu mit 19 Kunstwerken der Sammlung beschäftigt, zum Beispiel mit den „Drei Katzen“ von Franz Marc, mit Bildern von Paul Klee, Wassily Kandinsky und Jackson Pollock. Herausgekommen ist ein Multimediaguide von Kindern für Kinder. Junge Museumsbesucher können sich ab Freitag auf dem Ipad nicht nur Infos zu den Bildern und ihren Schöpfern ansehen, sondern — nur einen Wisch entfernt — auch Audio-Aufnahmen anhören und in Videos einen Blick hinter die Kulissen des Museums werfen.

Denn die Klee-Kinder, wie die Leiterin der Museumspädagogik Julia Hagenberg sie liebevoll nennt, konnten ihre Neugier auch dort befriedigen, wo ein normaler Museumsbesucher nicht hinkommt. So haben sie Julia Hagenberg interviewt, aber auch die Restauratoren, die Mitarbeiter in der Technik und die im Fundus zwischen den eingelagerten Kunstwerken. „Die Fragen haben wir uns selbst ausgedacht. Zum Beispiel, ob ihnen die Arbeit gefällt“, erzählt Imane und gibt zu: „Das war sehr aufregend vor der Kamera.“

„In der Pädagogik ist Multimedia umstritten, weil es eindimensional ist und das Gespräch im Vordergrund stehen sollte“, sagt Julia Hagenberg. „Aber es ist der Wunsch der Museumsbesucher, so etwas zu nutzen.“ Außerdem habe das Projekt einen Bildungseffekt: „Die Kinder beschäftigen sich nicht nur selbst mit der Ausstellung, sondern präsentieren sie auch anderen.“

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Es ist nicht das erste Mal, dass die Klee-Kinder im Museum aktiv werden: 2012 haben die Schüler aus Flingern eine Kinder-Eröffnung zur Klee-Ausstellung im K21 vorbereitet.

20 Ipads liegen ab Freitag im K20 bereit. Die Ausleihe ist kostenlos, ein Ausweis muss als Pfand hinterlegt werden.