Unterbacher See Neues Panoramaboot trotzt Wind und Wetter auf dem U-See
Dank Elektromotor kann das Schiff auch bei starken Böen manövrieren. Jungfernfahrt war beim Tag der offenen Tür.
Düsseldorf. Bei der Jungfernfahrt des neuen Panoramabootes auf dem Unterbacher See zeigten sich gleich seine Vorzüge. Im Gegensatz zum altgedienten Partyfloß ist das neue Vorzeige-Schiff der Flotte überdacht und rundum mit einer durchsichtigen Folie geschützt. Ideal für schlechtes Wetter: Der Tag der offenen Tür am Nordhafen des Sees fiel am Montag zwar nicht komplett ins Wasser. Viel los war jedoch nicht, die Strandbäder blieben an ihrem ersten Öffnungstag leer. Dennoch, Zweckverbands-Geschäftsführer Peter von Rappard nahm es mit Humor: „Wir sind ja schließlich alle kleine Wasserratten hier am See.“
Das Panoramaboot zog trotzdem seine Runden über den See. Ganz frisch eingetroffen ist es in der vergangenen Woche, gerade noch rechtzeitig zum Tag der offenen Tür am Montag. Gebaut wurde es in Brandenburg an der Havel von einem kleinen Betrieb, der sich auf Hausboote spezialisiert hat. Vom Aussehen her unterscheidet es sich deutlich von den anderen Booten der Flotte: „Die Camper am anderen Ufer dachten heute morgen schon, dass da ein schwimmender Wohnwagen an ihnen vorbeifährt“, scherzte Skipper Hans-Günter Scheurer.
Neben dem Dach der größte Vorteil des Bootes: An Bord gibt es sogar eine kleine Toilette. Die einzubauen, war gar nicht so leicht: „Wir mussten uns erst überlegen, wie wir die Tanks wieder abgepumpt kriegen“, sagt von Rappard. Deswegen sei eine feste Abpumpstation installiert worden, mit der die Tanks an der Unterseite des Schiffes gereinigt werden können.
Das Schiff fährt umweltfreundlich mit Elektromotor, bis zu zehn Kilometer in der Stunde schnell. Und hat endlich auch so viel Power, dass es bei Wind und Wetter auf dem See unterwegs sein kann: „Das Partyfloß müssen wir bei starkem Wind regelmäßig abschleppen, weil der Motor einfach zu schwach ist“, sagt der Geschäftsführer. In Zukunft soll an Bord eine Cocktailbar eingebaut werden, an der sich Gäste selbst bedienen können.
Die Jungfernfahrt des Panoramabootes nutzen aber nicht nur die Besucher, um einen ersten Blick auf das Schiff zu werfen. Auch für die Skipper ist die Fahrt damit neu: „Es fährt sich träge wie ein großes Schiff, dafür aber auch sehr leicht“, befand Skipper Hans-Dieter Oster bei seiner ersten Fahrt.
Das Boot kann ab sofort jeder für eine Tour über den See mieten. 215 Euro kostet das pauschal, bis zu 20 Personen finden darauf Platz; gedacht ist es unter anderem für Junggesellenabschiede, Kaffeefahrten, Firmenausflüge oder Geburtstagspartys. Ein Skipper ist immer mit an Bord und erklärt während der zweistündigen Tour auf Wunsch allerlei Wissenswertes über den See, in dem noch bis 1972 Kies gefördert wurde. Beispielsweise wo sich die Wasserschildkröten am besten beobachten lassen oder wo sich die Libellen paaren.
Vor allem für Kinder interessant ist das Guckloch im Holzboden des gut 10 Meter langen und sechs Meter breiten Bootes. Durch eine Klappe kann so der Grund des Sees betrachtet werden. Eine Beleuchtung fehlt noch, aber auch die soll bald kommen: „Dann kann man Fische und Pflanzen noch besser sehen“, sagt Peter von Rappard.