Düsseldorf Neun junge Kätzchen ausgesetzt
Das Tierheim in Rath ist überbelegt. Platz ist für 100 Katzen, zur Zeit leben dort aber 160 Tiere.
Düsseldorf. 59 Katzen wurden Mitte November aus einem Reihenhaus in Garath gerettet und in das Tierheim nach Rath gebracht. Die Pfleger haben sich liebevoll um die kleinen Racker gekümmert, die in einem schlechten Zustand waren. Fast alle waren unterernährt und mit Parasiten befallen. Fünf kleine Stubentiger haben es leider nicht geschafft und sind gestorben. Zwölf weitere wurden inzwischen in liebevolle Hände abgegeben.
Vor ein paar Tagen wurden neun halbwüchsige Katzen in einem Nagerkäfig mitten auf dem Golzheimer Platz ausgesetzt. Morgens um 8.30 Uhr wurden sie bei eisiger Kälte eng aneinandergekuschelt gefunden. „Eine Sauerei, denn bei den Temperaturen hätten sie leicht erfrieren können. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, die Kleinen hier bei uns abzugeben oder uns anzurufen, damit wir die Tiere abholen können“, meint Anja Peters, Leiterin des Tierheims in Rath. Zum Glück waren die Katzen alle gut in Schuss, so dass ihnen nichts passiert ist.
Ausgelegt sind die Unterbringungsmöglichkeiten in Rath für 100 Tiere, zur Zeit tummeln sich dort aber 160 Katzen. Diese Überbelegung schafft große Probleme. Die Kosten für Futter und Katzenstreu sind natürlich stark gestiegen und die Waschmaschinen laufen rund um die Uhr. Und auch die Enge schafft Schwierigkeiten. Der Stressfaktor ist im Tierheim wesentlich höher. Die meisten Artgenossen sind sozial miteinander verträglich, aber man muss Möglichkeiten schaffen, dass sich Tiere aus dem Weg gehen können, sollten sie sich nicht mögen“, erklärt Peters. Auch die Mitarbeiter werden stärker belastet. Dennoch müssen die Tiere an sieben Tage in der Woche versorgt werden, natürlich auch an den Sonn- und Feiertagen.
Peters hofft, dass bald so viele Katzen wie möglich in neue Familien kommen. „Im Internet sollte man sich kein Tier holen. Das scheint auf den ersten Blick vielleicht günstiger, aber die Folgekosten sind meist höher.“ Aus Erfahrung weiß die Tierheimleiterin, das dort viele kranke Tiere mit einem gefälschten Impfausweis vermittelt werden. Außerdem kann man über das Internet bestellte Tiere oft nicht umtauschen, wenn sie krank sind.
„Bei uns stehen die Tierpfleger den Interessenten mit Rat und Tat zur Seite. Und wenn zu Hause festgestellt wird, dass sie sich nicht mit den schon im Haushalt lebenden Tieren verstehen., dann kann man sie auch zurückgeben.“