Nicht mehr Werbung in U-Bahnhöfen

Politik wollte der Werbewirtschaft helfen, doch Verkehrsdezernent Keller lehnt das ab.

Düsseldorf. Ein „wichtiger wirtschaftlicher Zweig“ sei die Werbebranche für Düsseldorf, meinen CDU und FDP, und überhaupt: Neue Reklameformen würden „immer attraktiver“. Deshalb fragte die Ratsmehrheit im Verkehrsausschuss, ob man nicht — dem Beispiel der Bahn AG im Hauptbahnhof folgend — auch die Treppenstufen und die Rolltreppen in den U-Bahnhöfen für Werbezwecke freigeben könne. „Das hat den guten Nebeneffekt von Mehreinnahmen“, sagte Andreas Hartnigk (CDU).

Doch der neue Verkehrsdezernent Stephan Keller erteilte dem Ansinnen seines Parteifreunds überraschend eine sachliche Abreibung, die es in sich hatte. Eine Fülle von Aspekten spreche dagegen, an U-Bahnhöfen zusätzliche Werbeflächen freizugeben. Bunte Reklame beinhalte stets die Gefahr einer „Reizüberflutung und Ablenkung“, die bisweilen gar gefährliche Folgen auf Treppen haben könnten. Keller: „Treppen sind ein Schwerpunkt in der Unfallstatistik.“

Vor allem aber seien die U-Bahnhöfe gerade in Düsseldorf sowohl mit hochwertigen Materialien als auch einheitlich gestaltet worden, aufgeklebte Reklame störe da nur das Bild, sagte Keller. Und er machte unmissverständlich klar, dass diese Linie der Stadt auch in Zukunft gelte: „Auf den zukünftigen Bahnhöfen der Wehrhahn-Linie ist keine Werbung vorgesehen.“

Der Verkehrsdezernent bemängelte auch, dass die Pflege der bereits vorhandenen und genehmigten Werbeflächen in U-Bahnhöfen nicht konsequent erfolge. Diese Flächen zumindest kämen für neue Plakatierungen infrage.