Operation Hauptbahnhof

Neuer Brandschutz, einheitliche Läden – trotz großer Umbauten werden Reisende nur wenig beeinträchtigt.

Düsseldorf. Alles neu: Der Hauptbahnhof wird in den kommenden Monaten bei laufendem Betrieb komplett auf Vordermann gebracht. Das Tor zur Innenstadt fügt sich deshalb nahtlos ins Stadtbild - es ist Baustellengebiet. Im Moment huschen die Reisenden unter unverkleideten Decken mit offenliegenden Kabeln zu ihren Zügen.

Seit vergangener Nacht werden an der Decke die Rohre für die neue Sprinkleranlage verlegt. Im Januar folgt die Verkleidung in modernem Hellgrau, das weniger drückend wirkt als das bisherige Braun. Weil die Umbauten auch im Reisezentrum nötig sind, zieht der Service-Bereich im Februar und März 2009 in ein Containerdorf auf den Bahnhofsvorplatz.

Dort stehen derzeit bereits Baucontainer, liefern Lastwagen Baumaterial an und ab. Weil es dadurch vor dem Bahnhof noch enger zugeht als ohnehin, gibt es in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt auf dem Konrad-Adenauer-Platz. Ob er im kommenden Jahr zurückkehrt, ist derzeit noch völlig offen: Der Umsatz an den Handwerker-Ständen war nicht besonders gut. Und alles mit Wurst- und Glühweinbuden zustellen will Hauptbahnhofs-Manager Jörg Seelmeyer auch nicht.

Immerhin: "Wir haben bisher keine einzige Beschwerde wegen der aktuellen Bauarbeiten" betont Seelmeyer. Das liegt auch daran, dass in der Bahnhofspassage vor allem nachts gearbeitet wird. "Wir beginnen um 20.30 Uhr mit den Vorbereitungen, um 5Uhr morgens ist das letzte Gerüst in der Passage wieder abgebaut", erklärt Bauleiter Wolfgang Dahl. Während der nächtlichen Arbeiten wird maximal die halbe Breite der Passage zugestellt, alle Gleise sind erreichbar. Für die Fahrgäste bedeutet das nur kleine Umwege: Um die Bauzäune herum oder über eine andere Treppe zum Bahnsteig, wenn einzelne Aufgänge gesperrt sind.

Die Modernisierung trägt bereits erste Früchte: Auch am Eingang Bertha-von-Suttner-Platz werden jetzt die Zugverbindungen angezeigt, an jedem Gleis-Aufgang hängt zudem eine Anzeigetafel, die über Verbindungen auf dem jeweiligen Gleis informiert. Die Toiletten versprühen inzwischen nicht mehr den ungeliebten Bahnhofs-Charme, sind modern eingerichtet und werden ständig gereinigt.

"Wenn wir die Modernisierung geschafft haben, sind wir wesentlich näher dran an einem Hauptbahnhof, der einer Landeshauptstadt würdig ist", verspricht Bahnhofs-Manager Seelmeyer.