Opern-Resolution scheitert
Politiker aus Duisburg und Düsseldorf kamen am Dienstag zusammen — ohne Ergebnis.
Düsseldorf. Um zwanzig nach drei war es vorbei mit der Geduld der Besucherin. „Können Sie vielleicht mal sagen, wann endlich die öffentliche Sitzung beginnt“, rief die Zuschauerin laut in den Saal der Duisburger Mercatorhalle. Das wirkte, auch wenn die Frau am Ende nicht zufrieden nach Hause ging. Mit Verspätung begann am Dienstag die gemeinsame Sitzung der Düsseldorfer und Duisburger Kulturpolitiker vor etwa 400 Besuchern, darunter viele Musiker der Rheinoper.
Einziger Tagesordnungspunkt: die Zukunft der Opernehe beider Städte, für die bislang 42 000 Menschen ihre Unterschrift geleistet haben. Und während die Düsseldorfer gehofft hatten, eine gemeinsame Erklärung für den Fortbestand der gefährdeten Kooperation zuwege zu bringen, nutzten die Duisburger die Sitzung für ihren Wahlkampf. In der hochverschuldeten Ruhrgebietsstadt, die gewaltig sparen muss, wird am 17. Juni ein neuer Oberbürgermeister gewählt.
Friedrich Conzen, Vorsitzender des Düsseldorfer Kulturausschusses, und sein Duisburger Amtskollege Frank Albrecht hatten eine gemeinsame Erklärung aufgesetzt. Sie hatten gehofft, damit eine wichtige Vorarbeit für die entscheidende Ratssitzung in Duisburg am 25. Juni zu leisten. Doch Conzen und Albrecht scheiterten am Ende an einer Koalition, welche die Duisburger SPD, Grüne und Linke geschmiedet hatten. Sie betonten am Dienstag: Erhalt der Ehe ja, aber nicht ohne alternative Deckungsvorschläge. „Unseriöse Lippenbekenntnisse“ reichten da nicht aus.
Enttäuschung bei den Düsseldorfern über das Veto der Duisburger. „Damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Conzen. Die Resolution war sogar noch während der Sitzung leicht modifiziert worden: So hatte man einen Appell an das Land NRW wieder gestrichen, weil die Düsseldorfer SPD einen solchen keinesfalls formuliert wissen wollte. Dennoch stimmte Rot-Rot-Grün für den eigenen Antrag. Auch die Düsseldorfer SPD wunderte sich über die Duisburger Genossen. Offenbar hatte man erst am Morgen erfahren, dass man diesmal nicht an einem Strang ziehen würde.
Unzufrieden waren aber nicht nur die Politiker. Besucherin Gerda Packy fand nach der Sitzung deutliche Worte: „Ich finde nicht gut, dass man hier anscheinend aus Prinzip gegen alles ist.“