Düsseldorf Per Code lokalisierbar: Notfallnummern für Spielplätze
Die Feuerwehr kann mehr als 80 Plätze, insbesondere in Parks und Wäldern, per Code lokalisieren.
Düsseldorf. Zum Glück passieren auf den Düsseldorfer Spielplätzen selten schlimme Unfälle. Doch für den Notfall wünschte sich die Spielplatzkommission eine bessere Absicherung. So schlug die SPD vor, Kinderspielplätze mit Notfallnummerierungen zu versehen. Das ist nun bei 84 Plätzen geschehen und die Feuerwehr hat gerade die vierstelligen Codes in ihren Einsatzleitrechner aufgenommen.
Bei den Plätzen, an denen man nun auf dem Spielplatzschild eine solche Rettungsnummer findet, handelt es sich meist um Anlagen im Wald und in den Parks. Es sind überwiegend solche Plätze, die keine eindeutige postalische Anschrift haben. „Wenn sich ein Spielplatz direkt an einer Straße befindet, benötigen wir keine Nummer“, erläutert Tobias Schülpen, Sprecher der Feuerwehr. Doch für den Grafenberger Wald oder die städtischen Parks sei das hilfreich.
Denn nicht nur für Ortsfremde ist es schwer, manchen Standort im Notfall präzise anzugeben. Ist etwas passiert, kommt die Aufregung dazu. Da ist es einfacher, beim Notruf „112“ den Code des Spielplatzes durchzugeben. Das erspart den Rettungsteams lange Suchaktionen und gewährleistet eine schnellere Hilfe.
„Das ist auch für Menschen aus anderen Kulturkreisen und Touristen ein guter Service“, sagt SPD-Stadtrat Oliver Müller. Er ist Mitglied der Spielplatzkommission und möchte ebenso wie seine Kollegin von der FDP, Christine Rachner, die Nummerierung ausweiten. Das sei kein finanzieller Kraftakt, sagen die beiden Politiker und wollen noch im Sommer einen Antrag der Ampel-Koalition dazu im Fachausschuss für öffentliche Einrichtungen einbringen. Rachner ergänzt: „Ich war selbst als Notärztin tätig und halte die Rettungsnummern für enorm wichtig.“
Erfahrungen mit dem System hat die Feuerwehr noch nicht, denn es ist laut Tobias Schülpen „taufrisch“. Für die WZ macht er einen Test: Er gibt den Notfallcode „9614“ für den Spielplatz im Nordpark in den Einsatzleitrechner ein. Sofort erhält er die Angaben, dass sich der Spielplatz an der Kaiserswerther Straße 380 befindet, die Anfahrt für die Feuerwehr am schnellsten über den Aquazoo-Parkplatz erfolgt, und dass man sich dann nach rechts orientieren muss.
Schülpen erklärt, dass auch zuvor Spielplätze ebenso wie Hotels oder auch Sparkassenfilialen als so genannte „Alarmadressen“ im Rechner der Feuerwehr eingepflegt wurden. Aber die neue Nummerierung sei eine gute Ergänzung. Politik, Gartenamt und Feuerwehr hätten sich sehr gut abgestimmt. Markiert mit den Rettungsnummern sind inzwischen die Schilder der Spielplätze im Nordpark, Südpark, Schlosspark Benrath, im Hofgarten sowie an allen Waldspielplätzen.
Das System der Rettungsnummern für die Spielplätze erinnert an die Nummerierung der Laternen im Bugapark und am Rheinufer. Letzteres ist quasi „durchnummeriert“, alle Laternen haben vor einigen Jahren ein Zahlenschild erhalten. „Oft gibt es den Notruf: ,Wir sind am Rhein’“, berichtet Schülpen. Dann brauche die Feuerwehr nur nach der nächsten Laternennummer zu fragen, um den Einsatzort zu lokalisieren. „Wir nehmen die Menschen mit diesem System an die Hand“, sagt er. Auslöser für das System seien Großveranstaltungen gewesen.
Doch auch wer alleine im Wald einen Unfall hat oder Hilfe braucht, kann von der Feuerwehr heute schnell gefunden werden. Wie im April berichtet, hatte eine 60-jährige Reiterin im Hasseler Forst medizinische Hilfe gebraucht. Sie konnte der Leitstelle aber bei ihrem Notruf keine genauen Angaben über ihren Standort machen. So griff die Leitstelle auf die WhatsApp-Funktion ihres Smartphones zurück. Tobias Schülten beruhigt für den Notfall: „Wir können den Betroffenen da eine genaue Anleitung geben.“
Die Idee ist so einfach. Da wundert man sich, dass es die Rettungsnummern auf Spielplätzen nicht längst gibt. Vielleicht liegt es daran, dass — glücklicherweise — bislang auf den 451 Düsseldorfer Spielplätzen keine großen Unglücke passiert sind. Die Codes auf den Schildern geben den Familien in Parks und im Stadtwald ein besseres Gefühl im Notfall. Auch die Feuerwehr bestätigt, dass das System hilfreich ist. Ein gelungenes Projekt mit einfachen Mitteln.