„Pferdestall“: Ex-Pächter verklagt Primo Lopez
Streit um 9800 Euro Nebenkosten. Pachtvertrag angeblich mit einem „Handgeld“ aufgelöst.
Düsseldorf. Als der „Pferdestall“ 1957 an der Schneider-Wibbel-Gasse eröffnet wurde, galt er als die erste Diskothek Deutschlands. Mehr als 40 Jahre traf sich hier die Prominenz, bis es um das Tanzlokal ruhiger wurde und die Pächter mehrfach wechselten.
Am Montag beschäftigte sich das Landgericht mit der neueren Geschichte des Clubs. Denn der ehemalige Betreiber Stephan F. fordert rund 9800 Euro von Altstadt-König Primo Lopez. Er behauptet, bei der Auflösung des Pachtvertrages sei es nicht rechtens zugegangen: Er will sogar 15 000 Euro als „Handgeld“ gezahlt haben, um aus dem Vertrag herauszukommen.
Ende 2007 hatte Stephan F. die Diskothek übernommen und mit seiner Lebensgefährtin dreieinhalb Jahre betrieben. Doch dann wurde die 34-Jährige schwanger, der Informatiker bat darum, den Pachtvertrag vorzeitig auszulösen.
Vereinbart wurde, dass Lopez die 15 000 Euro Kaution behält, die gleiche Summe will Stephan F. noch einmal schwarz draufgelegt haben. Nicht davon betroffen gewesen seien aber die Betriebskosten-Zahlungen.
So habe Lopez über Jahre keine Abrechnung der Nebenkosten vorgelegt. „Wir haben alle sechs Monate 400 Euro für die Straßenreinigung bezahlt, obwohl wir die Terrasse gar nicht genutzt haben“, nennt der Ex-Pächter ein Beispiel. Er fordert in dem Zivilprozess rund 9800 Euro zurück. Dies sei mit der Auflösung des Pachtvertrages nicht erledigt gewesen.
Das sieht der Altstadt-König ganz anders „Ich habe damals aus Mitleid den Pachtvertrag aufgelöst, um die Ehe zu retten.“ Auch ein Handgeld habe es nie gegeben: „Schön wär’s. Ich habe seitdem keinen Nachmieter mehr gefunden, die Räume stehen bis heute leer.“
Das Zivilgericht schlug am Montag einen Vergleich vor. Beide Parteien sollen sich auf die Hälfte — also 4800 Euro — einigen.