Polizei zerschlägt Autoknacker-Bande
Die sieben Männer zwischen 18 und 25 Jahren sollen 60 000 Euro Schaden angerichtet haben.
Düsseldorf. Sie observierten vom Auto aus Parkplätze an Golfclubs, Reiterhöfen und Tennisvereinen. Sahen sie, wie ein Besucher seine Tasche oder den Laptop in den Kofferraum packte, warteten sie ab, brachen den Wagen auf und flüchteten mit der Beute. Etwa 60 000 Euro Schaden richteten sie an. Jetzt stoppte die Polizei das Treiben der Autoknacker-Bande.
Die sieben Verdächtigen sind zwischen 18 und 25 Jahre alt. Leben in Holthausen, Lierenfeld, Hassels, Wersten, Eller und Kaarst. „Sie sind Berufsganoven“, sagt Polizeisprecher Michael Baum. Keiner habe eine geregelte Beschäftigung. Bis auf einen sind alle bereits vorbestraft.
Unter anderem deshalb erregten sie sofort den Verdacht einer Streifenwagenbesatzung, als vier der Verdächtigen im Dezember 2011 in Meerbusch mit einem gemieteten BMW gesehen wurden. Offenbar war die Gruppe damals unterwegs, um potenzielle Opfer auszuspähen.
Die Ermittler observierten die jungen Männer fortan. Sie fanden heraus, dass sie in wechselnder Besetzung immer wieder mit Leihwagen loszogen, um Tatgelegenheiten zu finden. „Mich hat überrascht, wie akribisch die Täter das Verhalten ihrer Opfer ausbaldowert haben“, sagt Jürgen Franke, Leiter des Kfz-Kommissariats.
Die Täter stahlen Navis, Handys, aber auch EC-Karten, mit denen sie dann Geld abhoben — einige der Opfer hatten ihre Geheimnummer gemeinsam mit den Karten aufbewahrt. Über fünf Monate sammelte die Polizei „Puzzleteile aus Sachbeweisen und Observationsergebnissen“, so Franke. 43 Taten in Düsseldorf und der Umgebung können die Ermittler der Gruppe inzwischen nachweisen.
Gestern durchsuchten dann 40 Polizisten und ein Drogenspürhund sechs der sieben Wohnungen. Man fand eine geringe Menge Cannabis und ein Handy, das aus einem Kfz-Aufbruch am 16. März stammte. Frankes Mitarbeiter prüfen jetzt, ob sogar noch weitere Straftaten auf das Konto der Bande gehen könnten.
Die jungen Verdächtigen haben sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Sie wurden auf freien Fuß gesetzt, nachdem sie erkennungsdienstlich behandelt worden waren, und müssen jetzt zur Vernehmung vorgeladen werden. Sie erwartet ein Strafverfahren wegen gewerbsmäßigen Bandendiebstahls.