Pro: Darf Elbers in der First Class Platz nehmen?
Ja, bei besonders anstrengenden Geschäftsreisen in einzelnen Fällen.
Düsseldorf. Die Schlagzeile klingt natürlich gut: OB Elbers fliegt First Class! Das tut er freilich nicht. Als Oberbürgermeister fliegt er Business Class. Auf Einladung der Messe, deren Aufsichtsratschef Elbers ist, wird dagegen bei besonders langen und anstrengenden Flügen die Luxusklasse gewählt. Und dafür hat die Messegesellschaft, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von 309 Millionen Euro gemacht hat (Jahresergebnis: 28 Mio. Euro) — von den Umsätzen durch Messekunden in der Stadt ganz zu schweigen —, gute Gründe. Kontakte mit Geschäftskunden, die den Gästen schon zwei Stunden nach der Landung die Hände schütteln — nach einem zwölfstündigen Nachtflug.
Im konkreten Fall trafen Elbers und Messe-Chef Werner Dornscheidt während ihres Besuchs in China auch auf potenzielle Kunden der Interpack 2014. Es wäre sicherlich nicht angemessen, wenn die Verantwortlichen aus der Landeshauptstadt dieser Klientel völlig gerädert entgegentreten würden. Und ob gerade der Zwei-Meter-Mann Elbers Entspannung im Vorfeld in der Business Class finden würde, darf bezweifelt werden. Zudem: Ein persönlicher Gewinn sind Flüge in der First Class für Elbers nicht. Doch genau damit spielen die Protagonisten in der aktuellen Neid-Debatte. Denn jeder Urlauber träumt bei Flügen davon, dort Platz nehmen zu dürfen.