Pro und Contra zur Ratinger Straße
Regelmäßige Sperrung wird kontrovers diskutiert.
Düsseldorf. Dass die Ratinger Straße in den Sommermonaten regelmäßig für den Verkehr gesperrt werden soll, ist bei den Verkehrsexperten im Rathaus nicht unumstritten. Wie die WZ berichtete, wird die Feiermeile jetzt jeden Mittwoch und Freitag (ab 18 Uhr), Samstag (ab 16 Uhr) und Sonntag (ab 12 Uhr) dicht gemacht. So soll verhindert werden, dass Taxis und Privat-Autos sich durch die Menschenmenge quetschen — was oft zu gefährlichen Situationen führt.
Auslöser der aktuellen Debatte war ein Vorstoß von Manfred Neuenhaus (FDP), er ist denn auch zufrieden mit der Regelung: „Wir sollten es zumindest mal probieren. Alles ist besser als die Situation vorher.
Sollte es noch an Details haken, können wir nacharbeiten.“ Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, sieht das ähnlich: „Die Sperrung war eine alte Forderung von uns, ich bin froh, dass das jetzt umgesetzt wird.“ Allerdings bedürfe es noch einer Lösung für die Taxi-Fahrer, die in den genannten Zeiten den Stand vor dem Quartier Boheme nicht anfahren können. „Dafür brauchen wir Ersatz.“
Skeptisch ist CDU-Experte Andreas Hartnigk: „Man kann so etwas ja ausprobieren, aber in der Ausführung muss man mit zwei, drei Leuten mehr sprechen.“ Wie berichtet, waren weder Anwohner noch Wirte an der Ratinger Straße informiert worden. Hartnigk spricht von „Flickschusterei“ und „Sommertheater“.
Auch Norbert Czerwinski (Grüne) sieht Nachsteuerungsbedarf: „Besser fände ich, wenn situationsabhängig gesperrt würde. Wenn es etwa regnet, kann die Straße offen bleiben. Das kann die Verkehrsüberwachung organisieren.“ Zudem sei ihm unklar, weshalb sonntags gesperrt werde. Andrea Blome vom Amt für Verkehrsmanagement sagt: „Nach unseren Beobachtungen ist dort auch sonntags Betrieb.“ Einige Wirte sehen indes an diesem Tag keinen Bedarf für eine Sperrung.