Prozess: Frau bastelt Nummernschilder und baut damit einen Unfall
50-Jährige flüchtet, nachdem sie einen Wagen gerammt hat. Sie leidet an einer psychischen Störung und hielt alles „für einen tollen Gag“.
Düsseldorf. Heike K. kann mit dem Urteil leben: 1000 Euro muss die 50-Jährige zahlen, weil sie während eines manischen Schubs einen geparkten Wagen gerammt hat und sich danach vom Unfallort entfernt hat. Außerdem wird ihr die Fahrerlaubnis entzogen. „Mir ist es im Nachhinein sehr peinlich, dass ich die Polizei so aufgemischt habe“, sagt sie.
Heike K. kann sich noch gut an dieses „lustige Gefühl“ erinnern, das sie vergangenes Jahr hatte. „Ich hielt alles für einen guten Gag“, sagt sie. Damals befand sie sich in Behandlung in einer psychiatrischen Klinik, hatte „eine manische Phase“, wie sie sagt. Erinnern kann sie sich aber noch an alles: Wie sie einen Tag vor der Entlassung aus der Klinik Auto-Kennzeichen aus Pappkarton und Warnwesten bastelte, sie mit Stickern beklebte, „Frau XY Deutschland“ drauf schrieb und an ihren unangemeldeten Kombi tackerte. „Ich hatte Ausgang und musste zurück in die Klinik fahren. Ich war spät dran“, sagt sie.
Auf dem Weg zur Klinik wollte sie ihrer Freundin noch etwas vorbeibringen. „Ich versuchte vor ihrem Haus, in eine viel zu kleine Lücke einzuparken“, sagt sie. Sie habe gemerkt, dass sie dabei einen BMW touchierte. „Ich bin ausgestiegen, um zu gucken, was ich verbockt habe. Da sah ich die Lackabschürfungen.“
Dennoch setzte sie sich wieder ins Auto und fuhr davon. „Ich wollte meine Entlassung aus der Klinik nicht gefährden“, sagt sie. Kurz nachdem die 50-Jährige in der Klinik angekommen war, traf schon die Polizei ein.
Ein Gutachter attestierte der Frau eine bipolare Störung, die während des Unfalls akut war, die sie mittlerweile aber durch die Einnahme von Medikamenten im Griff habe.