Düsseldorf Prozess: Stein-Attacke auf die Rheinbahn

Zwei Fahrgäste wurden verletzt. Haftbefehl für den Angeklagten.

Foto: Rheinbahn

Düsseldorf. Für die Fahrgäste der U79 war es der Schreck fürs Leben. In Höhe der Haltestelle Lohausen zersplitterte gegen 22 Uhr bei voller Fahrt plötzlich die Scheibe. Ein Stein flog quer durch die Bahn und krachte auf der anderen Seite durch die Tür wieder hinaus. Zwei Fahrgäste wurden verletzt. Am Mittwoch sollte sich ein 26-Jähriger wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr vor dem Amtsgericht verantworten. Der Mann erschien nicht zur Verhandlung und wird nun per Haftbefehl gesucht.

„Wir sind bestimmt 80 Kilometer schnell gewesen. Das war wie eine Bombe“, erinnert sich Gottfried L., eines der beiden Opfer, an die Attacke, „die Scheibe ist regelrecht explodiert, ich habe mich sofort auf den Boden fallen lassen.“ Wie der 55-Jährige berichtete, seien überall in der Bahn Scherben gewesen, der Fahrer war dann bis zur Haltestelle Freiligrathplatz weitergefahren.

Für den Maler hatte der Vorfall erhebliche Konsequenzen: „Ich habe wegen der Verletzung sechs Wochen lang eine Augenbinde tragen müssen.“ Gottfried L. war damals in einer Ausbildungsmaßnahme und hat den Job verloren, weil er zu lange krank war. Außerdem war eine junge Frau bei dem Angriff im September 2014 leicht verletzt worden.

Der Rheinbahnfahrer hatte damals sofort die Polizei informiert. Die konnte kurz danach an der Flughafenstraße drei Verdächtige festnehmen, darunter auch den 26-Jährigen. Das Trio war kurz davor beobachtet worden, als es auf den Gleisen Steine einsammelte. Der Angriff auf die Bahn soll von einer Fußgängerbrücke erfolgt sein. Das Strafverfahren gegen die anderen beiden Beteiligten, eine Frau und einen Mann, wurde inzwischen eingestellt.