Prozess um "bissigen" Geldautomaten: Zeugen bestätigen Vorfall
Düsseldorf (dpa). Mal eben Geld abheben - eine Routine, die für einen 62-jährigen Eisdielenbesitzer an einem Geldautomaten im Ruhrgebiet angeblich mit einem gebrochenen Finger ausgegangen ist.
Nun haben zwei Zeuginnen am Dienstag vor dem Düsseldorfer Landgericht dessen Version im Prozess gegen die Düsseldorfer Targobank als Aufsteller des Automaten bestätigt.
Eine 40-jährige Frau berichtete, dass die Klappe des Geldautomaten in Castrop-Rauxel ihr den Mittelfinger skalpiert habe, sodass der Hautlappen in der Maschine blieb. Die Krankenschwester konnte den vollen Betrag nicht mit einer Bewegung aus dem Automaten ziehen. Als sie nachgreifen wollte, sei die Klappe "wie eine Guillotine" heruntergefahren.
Eine weitere Zeugin hat nach eigenen Angaben einen ähnlichen Vorfall beobachtet: "Wie ein Fallbeil. Dann stand plötzlich der Herr mit dem blutenden Finger da." Dabei sei ihr aufgefallen, dass der Automat ein seltsames Geräusch gemacht habe.
Der Eisdielen-Besitzer aus Hagen soll sich durch einen "bissigen" Geldautomaten in Castrop-Rauxel im Mai 2013 den Finger gebrochen haben, als er sein Geld aus dem Schacht holen wollte. Ein Arzt stellte neben dem gebrochenen Finger auch Quetschungen und eine Schürfwunde an der Hand fest. Weil er danach angeblich zwei Wochen lang nicht mehr arbeiten konnte, verklagte er die Düsseldorfer Targobank auf Schmerzensgeld und Schadensersatz.
Nach Aussagen der Düsseldorfer Targobank habe der Automat sieben Jahre unfallfrei funktioniert. Derartige Probleme seien vorher niemals aufgetreten. Die Videoaufnahmen zum Vorfall hat die Bank jedoch gelöscht. Den Automaten wird sie zudem austauschen. Das Urteil zum Prozess über den "bissigen" Geldautomaten wird am 6. Mai verkündet.