Radler verunglücken häufiger
Zahl der Unfälle stieg seit 1998 um rund 20 Prozent.
Düsseldorf. Bei der Polizei hat man die Radfahrer als gefährdete Zielgruppe erkannt. Wie die WZ berichtete, rückt nach Abschluss der Fußgänger-Kampagne jetzt eine Aktion mit Stadt und Verkehrswacht die Radler in den Fokus. Denn: Zwar sank die Zahl der Radler-Unfälle 2012 um vier Prozent — im Vergleich zu 1998 stieg sie aber um 20 Prozent.
Das berichtete Martin Vonstein, Leiter der Direktion Verkehr bei der Polizei, am Montagabend bei der vierten Ausgabe der Dialogreihe zur Verkehrsentwicklungsplanung im Bilker Stadtteilzentrum. „Da gibt es Handlungsbedarf“, sagte er. „Jeder vierte Verunglückte bei uns ist ein Radfahrer.“
Ein Grund dafür ist laut Verkehrsdezernent Stephan Keller ein verändertes Mobilitätsverhalten: Der Anteil des Radverkehrs wächst seit Jahren kontinuierlich. Neben der Radfahrer-Kampagne, die viel Aufklärung und Kontrollen beinhalten wird, setzt die Stadt im Kampf gegen die Unfälle auch auf bauliche Veränderungen.
So seien etwa am Stresemannplatz und an der Helmholtzstraße Radwege hinter die Haltestellenhäuschen auf den Gehweg verlegt worden, um Konflikte mit ein- und aussteigenden Fahrgästen zu vermeiden, berichtete Roland Hahn vom Amt für Verkehrsmanagement. Man habe aber auch 300 Einbahnstraßen für Radler geöffnet. „Weitere 100 werden noch folgen.“
Die Schuld bei Unfällen im Übrigen teilen sich laut Vonstein Radler und Autofahrer im Verhältnis 50:50.