Radwege in Düsseldorf Umstrittener Radweg wird gebaut
Düsseldorf · 25 Parkplätze fallen nach dem Umbau weg. Die Parkzeit soll dann auf zwei Stunden begrenzt werden.
(arc) Der geplante Radstreifen an der Torfbruchstraße wird nur ein Provisorium sein, dennoch sorgte die Planung für Ärger, als sie erstmals Ende 2019 in der Bezirksvertretung 7 vorgestellt wurde.Vor allem die Verantwortlichen im Kinderhospiz Regenbogenland kritisierten den Wegfall von 25 Parkplätzen vor der Einrichtung. Gerade den betroffenen Eltern, die mit ihren meist schwerbehinderten Kindern anreisen würden und dabei oft auch noch Equipment vom Atem- bis zum Absauggerät mit sich schleppen, sei nicht zuzumuten, hunderte Meter weit weg parken zu müssen. Und das gelte in eingeschränktem Maße auch für die 80 Mitarbeiter im Schichtbetrieb, die zum Teil aus anderen Städten zur Arbeit kommen würden. Nicht zuletzt würde auch der ansässige Kleingartenverein unter der Maßnahme leiden.
Zwei-Stunden-Parkregelung
auch für Anwohner?
Wie jetzt klar ist: Es bleibt bei der Planung für den Radweg auf der Torfbruchstraße – mit einer Einschränkung: Um den Betroffenen entgegenzukommen, soll das Parken zeitlich auf zwei Stunden begrenzt werden. Die 160 000 Euro teure Maßnahme soll im nächsten Jahr umgesetzt werden. Die „große Lösung“, der komplette Umbau der Torfbruchstraße, ist für Ende 2025 anvisiert. Angesichts der prekären Haushaltslage steht eine Umsetzung aber in den Sternen, muss das Provisorium womöglich noch länger halten.
Die Planung sieht die Markierung von zwei Meter breiten Schutzstreifen auf dem Abschnitt zwischen Sulzbach- und Dreherstraße vor. Die Fahrbahnbreite wird dadurch reduziert und beträgt aufgrund des vorhandenen Busverkehrs noch rund sechs Meter. An einzelnen Stellen, wo die Fahrbahnbreite nicht ausreichend ist, muss der Radweg in den Seitenraum verlagert werden, das gilt auch für den Knotenpunkt Dreherstraße/Torfbruchstraße, wo auch aus Platzgründen die Linksabbiegemöglichkeit in die Dreherstraße entfällt.
In der Sitzung der Bezirksvertretung 7 fragte sich nicht nur Edeltraut Nießen (CDU), wie denn die Zwei-Stunden-Parkregelung funktionieren soll, wenn sie auch auf Anwohner angewendet wird. Parteikollege Hanno Bremer zog die Sinnhaftigkeit der Maßnahme insgesamt in Zweifel – wenn sie doch ohnehin nur provisorischer Natur sei und der große Umbau komme, „dann haben wir 160 000 Euro in den Sand gesetzt“. Schließlich lenkte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Ingolf Rayermann, ebenfalls CDU, den Fokus auf die Kleingärtner, die die großen Verlierer des neuen Radweges seien, weil sie nun direkt vor ihrer Anlage kaum noch Parkplätze vorfinden würden. Die CDU stimmte dann konsequenterweise auch gegen den Beschluss, der mehrheitlich dennoch auf den Weg gebracht wurde. Im Ordnungs- und Verkehrsausschuss einen Tag später wurde der neue Radweg ohne Gegenstimmen beschlossen.