Ratinger Straße wird vier Mal pro Woche für Autos gesperrt

Anlieger von Neuregelung überrascht, auch sonntags ist Straße für Autos dicht.

Düsseldorf. Als Anwohner Joachim Hetscher Sonntagmittag mit seinem Auto in die Tiefgarage an der Liefergasse will, staunt er nicht schlecht: Die Zufahrt über die Ratinger Straße ist gesperrt, die Alternativroute über die Mühlenstraße auch. „Durchfahrt verboten“-Schilder stehen im Weg, dazu Poller oder Baken. Hetscher ist sauer: „Von jetzt auf gleich wird dicht gemacht und die Anwohner informiert keiner? Ein Schildbürgerstreich.“

An die Situation wird sich Hetscher gewöhnen müssen: Die Stadt kündigte an, dass nun vier Mal pro Woche gesperrt wird: mittwochs und freitags ab 18 Uhr, samstags ab 16 Uhr und sonntags ab 12 Uhr. Am vorigen Wochenende griff die neue Regelung zum ersten Mal. Hintergrund ist die Debatte um die Sicherheit der Fußgänger in belebten Sommernächten. Vor allem mittwochs und freitags treffen sich hunderte feierlustige Menschen auf der Ratinger Straße, klönen und trinken Bier. Wenn dann Autos oder Taxis versuchen, durch die Menge zu kommen, spielen sich reihenweise gefährliche Szenen ab.

Der Verkehrsausschuss hatte die Verwaltung daher beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten. Das Ergebnis ist die Sperrung an den vier Terminen. Ende August soll die Politik entscheiden, wie es weitergeht. „Unsere Planung ist, das bis zum Ende der Sommersaison durchzuziehen“, sagt Amtsleiterin Andrea Blome. Sie betont, dass die Tiefgarage an der Liefergasse über Umwege weiter erreichbar sei.

Auch überrascht wurden die anliegenden Gastwirte. Grundsätzlich sei die Regelung sinnvoll, findet etwa Boris Grunow vom Ohme Jupp: „Es gab viele Probleme, oft auch lautes Gehupe.“ Aber: „Eine Sperrung am Sonntag finde ich unnötig.“ Das sieht Füchschen-Chef Peter König ähnlich. Er fragt: „Warum sperrt man nicht bedarfsabhängig?“ Die Taxifahrer, denen die Zufahrt zum Halteplatz vor dem Quartier Boheme versperrt ist, haben ein anderes Problem. „Wir finden die Regelung gut, aber wir brauchen Ersatzplätze“, sagt Vorstand Markus Dalkilic. Dass auch sonntags gesperrt wird, findet er „erstaunlich“.