Düsseldorf Rentner statt Physiker: Einsame Dame fordert Geld von Partneragentur
Die 69-Jährige will 7000 Euro von einer Vermittlungsagentur.
Düsseldorf. Auch mit 69 Jahren träumt Elisabeth L. (Name geändert) immer noch vom großen Glück. Das schien ganz nah, als sie in der Anzeige einer Partner-Vermittlung das Foto von Gerd entdeckte, angeblich Doktor der Physik, und ebenso einsam wie die Rentnerin. Als sie bei der Agentur anrief, stand schon am nächsten Tag ein Mitarbeiter mit dem Vertrag vor ihrer Haustür. 7000 Euro zahlte Elisabeth, doch ihren Gerd bekam sie nie zu Gesicht. Nun hat die Rentnerin vor dem Landgericht geklagt und will ihr Geld zurück.
Bernd, Walter und Gerd heißen die drei Aushängeschilder der Agentur, um solvente Kundinnen anzulocken. „Alle sind Physiker und auch vermittlungswillig“, erklärt der Rechtsanwalt der Partner-Vermittlung. Nur eben nicht an Elisabeth.
Die 69-Jährige hat sich dann trotzdem mit drei Männern getroffen. „Einer war Rheinbahner, zwei Rentner. Die waren nix“, berichtete Elisabeth von ihren bitteren Erfahrungen. Ein vierter Herr, der ihr nach dem Vertrag ebenfalls vorgestellt werden sollte, wollte sich auf keinen Fall mit der Düsseldorferin treffen.
Weil sie mit der Arbeit der Agentur unzufrieden war, wollte Elisabeth L. ihr Geld zurück. Allerdings: Sie hatte beim Abschluss des Vertrages auch eine Erklärung unterschrieben, dass sie auf den gesetzlich vorgeschriebenen Kündigungsschutz verzichtet. Erst auf Nachfrage der Richterin konnte sich die 69-Jährige daran erinnern.
„Das ist doch für die Kunden viel besser“, erklärte der Partnervermittler, der den Kontrakt mit der Rentnerin abgeschlossen hatte. Dadurch sei gewährleistet, dass die Frau auch nach dem Ende der Vertragsdauer noch weitere Partnervorschläge abrufen könne.
Ob die Rentnerin ihr Geld zurück bekommt oder nicht, entscheidet das Gericht am 30. Juni.
