Düsseldorf Warten auf den Supervogel: großer Bahnhof für den A 380
Der größte Passagierjet der Welt wird bald regelmäßig Nordrhein-Westfalen anfliegen. Der Düsseldorfer Flughafen hat sich zweieinhalb Jahre lang auf den Supervogel vorbereitet. Auch die "Plane-Spotter" wollen den A 380 gebührend empfangen.
Düsseldorf (dpa). Die höhenverstellbaren „Finger“, wie die Fluggastbrücken im Luftfahrt-Jargon heißen, ragen schon auf das Vorfeld. Doppelstöckig wie der Supervogel ist auch seine gläserne Abfertigung. Für fünf Millionen Euro hat der Düsseldorfer Flughafen 130 Tonnen Stahl verbaut: eine eigene Station zum Andocken für den größten Passagierjet der Welt. Am Dienstag hat der Flughafen nach zweieinhalb Jahren die Vorbereitungen auf den Airbus A 380 offiziell abgeschlossen.
Am 1. Juli wird die Fluggesellschaft Emirates den Riesenjet täglich zwischen Düsseldorf und dem Drehkreuz Dubai einsetzen. Damit fliegt er nach einigen Tests Nordrhein-Westfalen erstmals regelmäßig an. „Jetzt kommt der A 380 tatsächlich“, sagt sich Airport-Chef Ludger Dohm.
Einige Etagen höher, auf der Besucherterrasse, hat man sich ebenfalls vorbereitet. Die Ankunft des Riesenjets ist ein Festtag für Plane Spotter, jene Menschen, die als Hobby Flugzeuge beobachten, fotografieren und filmen. „Ich gehe davon aus, dass dann so etwa 6000 Leute hier oben sein werden - Plane Spotter aus ganz Europa“, sagt Sascha Seehafer (37).
Der Essener beobachtet seit 14 Jahren Flugzeuge und hat den Termin fest eingeplant: „Ich werde schon nachts hier schlafen. Das hier ist ohnehin mein zweites Zuhause.“ Für den A 380 haben sich die Plane Spotter etwas Besonderes ausgedacht: „Wir haben eine Spotter-Tour gebucht, werden mit 70 Leuten in zwei Bussen auf das Vorfeld gebracht.“
Dass der Superjet in Düsseldorf starten und landen kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Schließlich war dem älteren Jumbo-Jet die drei Kilometer lange Start- und Landebahn zu kurz, wenn er voll beladen war. „Der A 380 hat fast doppelt so viel Tragfläche und andere Triebwerke, entsprechend schneller kann er abheben“, erklärt Hartmut Antoni vom Düsseldorfer Flughafen.
Deutschlands drittgrößter Airport wird nach München und Frankfurt das dritte Ziel des Supervogels in Deutschland. Volker Greiner von Emirates berichtet, dass bereits über 80 Prozent der Kapazität, das sind immerhin 516 Sitzplätze, ausgelastet ist. Das braucht der Jet aber auch langfristig für einen wirtschaftlichen Betrieb. „Wir sind verwöhnt, unsere Auslastung liegt sonst bei über 90 Prozent.“ Für die solventen Passagiere verfügt das Flaggschiff der Emirates über Duschen in der Ersten Klasse und eine Bar.
Die Rollwege mussten für die 80 Meter Spannbreite des Riesen verbreitert werden - von 80 auf 95 Meter. Größere Tankwagen, Schlepper, Enteisungs- und Verpflegungswagen wurden ebenfalls fällig. Neue Bodenmarkierungen zeigen, wo der Megaflieger im engen Betrieb auf dem Vorfeld unbedingt stoppen muss, damit er nicht das Terminal demoliert.