Dies stellt zumindest der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Frank Kebekus in Aussicht. „Wir führen bereits Gespräche mit mehreren Investoren“, so eine Sprecherin der Düsseldorfer Kanzlei.

Da es sich um eine europaweit renommierte Schraubenfabrik handelt, sei das Interesse an einer Übernahme verständlicherweise groß.

Mothes war aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten in die Insolvenz geschlittert. Das sei gerade zu Beginn eines Aufschwungs wirtschaftliche Realität für viele Unternehmen, die in finanzielle Vorleistung zur Steigerung der Herstellung gehen müssen.

Drei Wochen nach dem Antrag auf das Insolvenzverfahren laufe die Produktion jetzt aber wieder. „Im Moment sind alle Mitarbeiter beschäftigt“, so die Sprecherin. Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer seien erstmal über das Insolvenzverfahren bis einschließlich Juni gedeckt.

Keine Spekulation möchte sie darüber abgeben, ob alle 300 Arbeitsplätze nach einer möglichen Übernahme bestehen bleiben. „Ziel ist es natürlich, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu halten.“ Entlassungen seien aber nicht auszuschließen.

Der vorläufige Insolvenzverwalter organisiert derzeit den Betrieb im Unternehmen. Frühestens in zwei Monaten will Kebekus laut seiner Kollegin das Ruder herumgerissen haben. „Das wird von uns angepeilt.“ Bis dahin müssten aber noch viele Gespräche geführt werden. Unter anderem mit Kunden, um aktuelle und anstehende Geschäfte zu sichern.

Hauptsitz des Unternehmens ist an der Suitbertusstraße 149 mit etwa 50 Mitarbeitern. Weitere 200 sind in der Fertigung und im Hochregallager in Neuss-Uedesheim beschäftigt. Wiederum weitere 50 an anderen Standorten.

Mothes stellt Schrauben, Muttern, Zubehör sowie Dreh- und Zeichnungsteile her. 10 000 Kunden in aller Welt, vom Global Player bis zum kleinen Fertigungsunternehmen, seien an den Produkten interessiert: Über 90 000 Normartikel hat Max Mothes nach eigener Angabe auf Lager.