Rheinbahn: Neue Fahrpläne für mehr Pünktlichkeit
Ab Juni wird der Takt bei den U-Bahnen umgestellt, Busse und Trams folgen.
Düsseldorf. Auf mancher Rheinbahn-Linie gibt es derart regelmäßig Verspätungen, dass man sich fragt, wieso sie nicht längst in den Fahrplan eingearbeitet wurden. Gute Nachricht für alle Kunden: Genau das passiert jetzt. Alle Fahrpläne werden überarbeitet und angepasst.
Die Rheinbahn packt damit ein altes Dauerübel bei der Wurzel. Hintergrund: Seit mehr als 15 Jahren ist das Unternehmen auf striktem Sparkurs. Offenbar wurde dabei manche Stellschraube überdreht. Es häuften sich Klagen der Fahrer über zu viele Überstunden sowie zu knappe Fahr- und Dienstpläne.
Vorstandschef Dirk Biesenbach und Arbeitsdirektor Klaus Klar kündigten gestern an, jetzt systematisch gegenzusteuern. Wie die WZ berichtete, hat das Unternehmen in einem ersten Schritt 25 neue Fahrer eingestellt. Mit ihrer Hilfe sollen alle aufgelaufenen Überstunden abgearbeitet werden. Die Verträge sind auf ein Jahr befristet.
In einem zweiten Schritt werden alle Fahrpläne auf den Prüfstand gestellt. Bei den U-Bahnlinien ist das schon geschehen. Dabei hat sich herausgestellt, dass einige in der Tat so eng kalkuliert waren, dass sie de facto nicht einzuhalten waren. Zur Fahrplanumstellung im Juni werden die Pläne daher entsprechend angepasst. Und dafür gibt’s auch mehr Personal: Zehn neue Fahrer werden dauerhaft eingestellt.
Bis Jahresende werden auch die Fahrpläne von Bussen und Straßenbahnen unter die Lupe genommen. Der Vorstand rechnet damit, dass auch hier neue Fahrer benötigt werden. Für die Fahrgäste bedeutet dies, dass sich die regulären Fahrzeiten auf einigen Strecken verlängern werden, dafür aber soll es weniger Verspätungen geben.
Das Rheinbahn-Ergebnis hat sich 2010 zum zweiten Mal in Folge verschlechtert. Das Defizit stieg von 45,3 auf 52,6 Millionen Euro. Grund sind die Investitionen in neue Fahrzeuge. Verglichen mit anderen Verkehrsunternehmen sind die Geschäfts-Zahlen aber immer noch gut.