Roboter Ray übernimmt am Flughafen das Parken
Am Düsseldorfer Flughafen findet er jede Lücke — ohne Schramme am Auto.
Düsseldorf. Ray ist fleißig, arbeitet leise und präzise. Ohne eine einzige Schramme zu verursachen, packt er die Autos an den Reifen, nimmt sie hoch wie ein Gabelstapler, sucht sich eine Lücke und parkt zuverlässig alle Autos ein. Und das 24 Stunden am Tag — ohne zu klagen.
Ray ist ein Park-Roboter, eine technische Weltneuheit, die jetzt erstmals am Düsseldorfer Flughafen zum Einsatz kommt. Computer-Technik übernimmt ab sofort im Parkhaus 3 das Einparken für den Kunden. Das lästige Suchen nach einer freien Parklücke gehört nun der Vergangenheit an.
Entwickelt hat das System die Firma Serva Transport Systems aus dem bayerischen Grabenstätt. Da der Park-Roboter keine Schienen benötigt, ist er in der Lage, individuelle Routen zu fahren und auch auf engstem Raum zu manövrieren. Auch Kanzlerin Angela Merkel war auf der Hannover Messe sehr angetan von dem Projekt.
Die Firma Serva wurde erst 2010 gegründet. Ein Jahr später kam der erste Ray-Prototyp heraus. Im Herbst 2012 hat sich der Roboter erstmals bei einem Pilotprojekt in der Praxis bewährt. Bereits eineinhalb Jahre später geht das automatisierte Parken in Düsseldorf an den Start. Es soll ein Plus an Bequemlichkeit mit einer effizienteren Nutzung vorhandener Parkflächen kombinieren.
Der eigentliche Parkvorgang ist völlig unkompliziert. Der Kunde stellt sein Fahrzeug in eine der Übergabeboxen ab. Dann gibt er seine Flugdaten in einen Rechner ein. Der Computer weiß dann auch sofort, wann er das Auto wieder herausgeben muss, denn Ray ist mit der Flughafendatenbank des Airports verbunden und kann damit auch alle Verspätungen des Fluges einkalkulieren.
Der Service hat seinen Preis. 29 Euro kostet solch ein Stellplatz pro Tag in der Ankunftsebene im Parkhaus 3. Auf den restlichen Etagen, wo man noch selbst einparken muss, wird eine Gebühr von 24,50 Euro fällig. Allerdings gilt das Einführungsangebot nur bis zum Ende des Jahres. Zu einer möglichen Preissteigerung wollte sich am Montag aber noch kein Verantwortlicher äußern.
„Diese Anlage richtet sich vor allem an Geschäftsreisende, die sehr zeitnah zur Abflugzeit zum Flughafen kommen und auch nach wenigen Tagen wieder zurückkehren“, sagte Flughafengeschäftsführer Thomas Schnalke. Insgesamt stehen am Flughafen 249 Roboter-Parkplätze zur Verfügung. Sollte sich der Bedarf erhöhen, kann das Angebot ausgebaut werden. Um möglichen Regressforderungen zuvorzukommen, fotografiert Ray das Auto beim Ein- und beim Ausparken.