Düsseldorf Rosenmontagszug geht neue Wege
Statt wie gewohnt am Rheinufer startet der „Zoch“ im kommenden Jahr auf der Corneliusstraße im Stadtteil Friedrichstadt.
Düsseldorf. Wer sich im kommenden Jahr an der Kreuzung Ratinger Straße/Am Ratinger Tor aufstellt, um dort wie immer auf den Rosenmontagszug zu warten, der wird in die Röhre schauen und ohne Kamelle nach Hause gehen. Denn im kommenden Jahr stellt sich der Zug erstmals nach vielen Jahren nicht mehr am Joseph-Beuys-Ufer auf und zieht von dort aus durch die Altstadt. Aufstellen wird sich der „Zoch“ auf der Mecum-, Erasmus- und Corneliusstraße.
Von dort aus wird der närrische Lindwurm über die Hüttenstraße, Graf-Adolf-Straße, Königsallee, Heinrich-Heine-Alle ziehen, bevor er über die Mühlenstraße in die Altstadt kommt. Von dort aus geht es zum Carlsplatz in Richtung Haroldstraße bis zur Friedrichstraße. An der Bilker Allee wird sich der Zug dann auflösen.
In den 80er Jahren hat sich der Zug bereits einmal vom Bilker Bahnhof aus in Bewegung gesetzt. Bis auf diese Ausnahme ging es in den vergangenen Jahrzehnten immer am Joseph-Beuys-Ufer los. Früher zog man aus der alten Wagenbauhalle vom Messegelände Fischerstraße los. Doch auch damals führte der Weg zum Rheinufer und in die Altstadt.
Die Vorteile liegen für Organisationsleiter Sven Gerling auf der Hand: „Die Anfahrtstrecke zum Aufstellungsort ist kürzer geworden. Außerdem sind wir dort besser gegen Wind und Wetter geschützt und es brauchen keine Brücken und der Rheinufertunnel abgesperrt zu werden.“ Die sechsspurige Corneliusstraße ist zudem breit genug, um den Zug in umgekehrter Reihenfolge aufzustellen: „Damit können wir den Wunsch aus den Reihen unserer Mitgliedervereine erfüllen und den Zug komplett an allen Teilnehmern vorbeiziehen lassen“, meinte Gerling.
Zu den Neuerungen des Rosenmontagszuges gehört auch die Zusammenstellung der Wagen. In der Vergangenheit hatte es oft Unstimmigkeiten wegen der Platzierung der einzelnen Gesellschaften gegeben. Deshalb hat sich das Comitee Carneval nach einer fairen Lösung gesucht: „Wir haben deshalb entschieden, die Wagennummern etwa drei Wochen vor Rosenmontag auszulosen“, sagte CC-Vizepräsident Stefan Kleinehr. Als Glücksgöttin wird Venetia Alina aus drei verschiedenen Töpfen die Reihenfolge der Wagen ermitteln. Fest platziert sind die beiden Prinzengarden und die Düsseldorfer Bürgerwehr, die den Zug anführt. Die Zuordnung der Gesellschaften in die drei Töpfe erfolgt nach dem Rotationsprinzip, so dass die Vereine abwechselnd vorne, in der Mitte und hinten fahren können. Kleinehr: „Vereine, die ein Jubiläum feiern, können selbst entscheiden, in welchem Teil des Zuges sie mitfahren wollen.“
Während die Präsidenten Burkard Brings (DKG Weissfräcke) und Heinz Nunnendorf (GKG Elf vom Dörp) von einer tollen Idee sprachen, gab es vom Geschäftsführer der Niederkasseler Tonnengarde, Dino Conti Mica, auch Kritik: „Der Aufstellungsort am Rheinufer war sehr zentral und traditionell. Außerdem ist er für die vielen tausend Menschen, die beim Zug mitlaufen, viel besser zu erreichen. Aber ich gehe mal davon aus, dass das Comitee die Vor- und Nachteile genau abgewogen hat.“