Sana-Kliniken: Neuer Chef will Chirurgie auf Charité-Niveau trimmen
Sana-Kliniken legen bei Patientenzahl zu und setzen auf Spezialisierung.
Düsseldorf. Die beiden Düsseldorfer Sana-Krankenhäuser befinden sich auf Wachstumskurs. „2014 war ein sehr gutes Jahr für uns, das steht fest — auch wenn die Jahresbilanz noch nicht fertig ist“, freut sich Geschäftsführer Christian Engler. Um acht auf 103 Millionen Euro stieg der Umsatz, fast 88 000 „Fälle“ wurden in den beiden vormals städtischen Krankenhäusern behandelt, das sind knapp vier Prozent mehr als 2013.
Der größere Teil, nämlich etwa 60 Prozent, entfallen auf die neu gebaute Klinik Gerresheim, rund 40 Prozent auf das Benrather Haus, das komplett saniert wird. In Gerresheim steht noch im ersten Halbjahr der Bau eines Parkhauses mit 250 Stellplätzen an, eine Nachricht, die vor allem die durch Fremdparker leidgeplagten Anwohner rings um die Gräulinger Straße freuen wird. Ebenfalls bis Sommer soll die endgültige Entscheidung für den Neubau eines Altenzentrums fallen, „dann kommt der ganze Gallberg hierhin runter“, sagt Engler.
Nachdem Sana in Gerresheim als neuer Träger anfangs misstrauisch beäugt worden war, sei das Krankenhaus jetzt im sozialen Leben des Stadtteils verwurzelt, meint Engler: „Dafür tun wir auch viel, etwa mit dem eigenen Kindergarten.“
Am wichtigsten für jede Klinik ist und bleibt der medizinische Ruf. Und den versucht Sana mit einer Reihe von neuen Chefärzten weiter zu polieren. Im Herbst legten mit Karl-Matthias Deppermann (Pneumologie) und André Nemat (Thoraxchirurgie) die beiden Protagonisten des neuen Lungenzentrums los, das vor allem den Kampf gegen den — zunehmenden — Lungenkrebs intensiviert.
Jetzt stellt sich mit Christoph Heidenhain der neue Chef der Chirurgie vor. Er war lange an der Berliner Charité und am Aachener Uni-Klinikum, und von beiden Stationen will er Ex-Kollegen nach Gerresheim holen, um den Krebs im Bereich der Bauchspeichel- und Leberchirurgie (Heidenhain: „Das sind mit die kompliziertesten Ecken im Körper für Operationen“) auf einem neuen Standard zu behandeln — dem der Charité. Denn auch die Zahl der an Leberkrebs Erkrankten beziehungsweise die Metastasenbildung dort steigt: „Was lange als unheilbar galt, ist heute von Spezialisten durchaus zu operieren“, sagt Heidenhain.
Christoph Andree, der ärztliche Direktor der Sana-Kliniken, ist stolz auf die Neuzugänge: „Denn sie verstärken unsere Stellung in Düsseldorf und der Region.“